Konz ist für den Winter gerüstet

Trotz der vorgerückten Jahreszeit hat sich das Wetter noch nicht entschieden, ob es den Vorhersa gen der Meteorologen oder seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten folgen soll. Unterdessen hat der Werkhof Konz alle Vorbereitungen getroffen, Schnee- und Eischaos zu verhindern.

Konz. (kdj) 500 Tonnen Streusalz warten im gemeinsamen Lager der Stadt Konz und der Straßenmeisterei Saarburg auf ihren Einsatz gegen Glatteis. 500 Tonnen, das scheint ein überdimensional großer Vorrat zu sein - vor allem dann, wenn man bedenkt, dass die für den Winterdienst bereitstehenden Mitarbeiter des Konzer Werkhofs in der "Saison" 2007/2008 gerade mal zehn bis 20 Tonnen Salz auf die Straßen gestreut haben. Vor drei Jahren waren es, so Werkhof-Chef Friedrich Otte, noch bis zu 150 Tonnen. Der relativ große Streusalz-Vorrat erklärt sich daraus, dass die für einen möglichst unbehinderten Straßenverkehr Verantwortlichen umgehend Ersatz für verbrauchtes Streugut beschaffen.

Gestreut wird ausschließlich Salz. Otte, gelernter Landschaftsgärtner mit Meisterbrief, hält, wie sein unter anderem für den Winterdienst zuständiger Stellvertreter Christoph Becker, nicht viel von vermeintlich umweltschonendem Granulat. Becker: "Das wenden wir nur bei festgefahrener Schneedecke an - in Roscheid IV und Baugebiet Roscheid V darf es überhaupt nicht eingesetzt werden, weil es die Abwasserrohre angreift. Granulat hilft nicht gegen Glatteis. Dafür wirkt es, wenn Eis und Schnee erst mal abgetaut sind, wie feiner Rollsplitt und gefährdet Menschenleben." Umweltschutz, der keine Menschenleben gefährdet, da ist man sich auf dem Konzer Werkhof sicher, lässt sich auch mit Streusalz betreiben. Friedrich Otte: "Nach dem Motto ,So wenig wie möglich, so viel wie nötig' werden von unseren beiden Fahrzeugen zwischen fünf und 20 Gramm je Quadratmeter ausgebracht." Diese eiserne Regel gilt auch für jene fast anderthalb Dutzend Werkhof-Mitarbeiter, die in Sonderfällen außerhalb der regulären Dienstzeit bei Bedarf Schnee räumen und/oder Streusalz ausbringen.

Gestreut und/oder Schnee geräumt wird nach Einsatzplan. Die Bereitschaftszeiten beginnen von Montag bis Freitag um 5.30 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen um 7 Uhr. In Härtefällen sind auch Nachteinsätze möglich. Der Plan legt auch fest, in welcher Reihenfolge die Steilstrecken abgefahren werden; die Zufahrt nach Roscheid hat Vorrang. Otte: "Wenn da nicht rechtzeitig gestreut wird, ist dieser Stadtteil von der Außenwelt abgeschnitten." Vermeintliche Alarmzeichen wie "Schneeluft" oder "Reißen im rheumageplagten linken Knie" gelten für Einsatzbereitschaft und -beginn nicht: Christoph Becker ist der Mann, der das Wettergeschehen überwacht und das Einsatzkommando gibt. Nach längstens 30 Minuten ist dann das erste Streufahrzeug unterwegs.

Otte und Becker haben eine Bitte an die Autobesitzer, die keine Garage haben: Die Fahrzeuge nicht wechselseitig rechts und links parken, weil das den Lenkern der Streufahrzeuge Schwierigkeiten bereitet. Und: "Finger weg von Kästen mit öffentlichem Streugut. Das ist für Notfälle und nicht als kostenloser Ersatz für privat zu beschaffendes Streusalz gedacht".

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