Konzentriertes Lampenfieber

Zwei Tage präsentierten Schüler-Theatergruppen aus der Region im Theater Trier ihre Produktionen. Bis zu 400 Zuschauer verfolgten jeweils am Freitag und Samstag die Stücke, die von klassisch bis modern reichten.

Trier. Was für altgediente Schauspieler gilt, trifft auch auf Theaterleute zu, die ihre große Karriere noch vor sich haben: Hektik hinter der Bühne, fliegende Hände in der Maske, letzte Absprachen, Lampenfieber hier, Konzentration dort. Mittendrin Techniker, die trotz herumwuselnder Schüler den Überblick behalten. Zum ersten Mal veranstaltete das Theater Trier das Schülertheaterfestival. Wobei die Betonung auf Festival liegt. Schließlich ging es weniger um die Bewertung der Produktionen. Den Jugendtheatergruppen eine Plattform vor großem Publikum bieten, sie zu mehr zu motivieren, die Arbeit anderer Theatergruppen betrachten, kurz: Lust auf Theater machen war das Ziel der Veranstaltung.220 Schüler zeigten ihre Produktionen. "Hut ab!", kommentierte Lisa Winkel, Oberstufenschülerin des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums die "großartige Leistung" des Peter-Wust-Gymnasiums Wittlich mit der Darbietung von "Faust". Sie hatte eigens für das Theaterfestival vier Stunden unterrichtsfrei erhalten. Damit entsprach sie einem weiteren Wunsch des Theaters: möglichst viele Schulen für das Theater zu interessieren, auch wenn sie nicht mit einer eigenen Theatergruppe vertreten waren. Den Anfang machte die Grundschule Wittlich-Wengerohr, die das Rohrer Männchen mit Gesang und Headset vorführte. "Super angekommen und super rübergekommen", resümierte Theaterpädagogin Sylvia Martin.Gleichfalls sehr beeindruckend das Schattentheater der Levanaschule aus Schweich. Die Theatergruppen zeigten verschiedene Ansätze: Mal eine Eigenproduktion wie "Switched" des Angela-Merici-Gymnasium. Oder die klassische Tragödie "Romeo und Julia". Sie wurde von Schülern der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule vorgetragen. Spannend die Kampfszenen, Anlass zum Schmunzeln die Liebesszenen, die vom johlenden Publikum eifrig beklatscht wurden. Ein gekonnter Schachzug der Dramaturgie: Mit dem plötzlichen Ruf "Diese Szene gefällt mir nicht" aus dem Pubikum angesichts der tot im Bett drapierten Hauptdarsteller erfuhr das Ende eine überraschende, komische Wende. "War's besser so?", fragten die Darsteller verschmitzt. "Gut gelaufen", lautete das Fazit von Martin zum ersten Trierer Schülertheaterfestival. Allenthalben Lob aus den Mündern der betreuenden Pädagogen. "Eine gute Gelegenheit, mit der Jugend positiv nach außen zu treten", meinte ein Lehrer. Eine Neuauflage des Festivals im nächsten Jahr ist geplant. Teilgenommen haben: Grundschule Wittlich-Wengerohr, Levana-Schule Schweich, Angela-Merici-Gymnasium Trier (zwei Gruppen), Realschule Bruchwiese Saarbrücken, Jugendclub Theater Trier, Peter-Wust-Gymnasium Wittlich, Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule Trier, Nikolaus-von-Kues-Gymnasium Bernkastel (zwei Gruppen), Gymnasium Konz, BBS Wirtschaft Trier.

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