Konzept mit offenem Ende

"Ungefilterte Vorstellungen des Kulturamtsleiters" sind heute im nichtöffentlichen Teil des Kulturausschusses Thema. Das Gremium soll ergänzende Vorstellungen miteinbringen. Grundlage ist eine 20-seitige Bestandsaufnahme Dr. Justinus Maria Calleens, die im Resümee etwa mehr Eigeninitiative anderer Kulturträger und mehr Geld für die städtische Kulturarbeit fordert.

Wittlich. (sos) Dass der Kulturausschuss sich heute nichtöffentlich mit einem nichtöffentliches Konzept des Kulturamtsleiters beschäftigt, ist Stadtratswunsch. Auslöser war der vor einem Jahr gestellte Grünen-Antrag, im Stadtrat über Inhalte und Aufgaben des Meistermann-Museums öffentlich zu debattieren. Anlass waren die Reaktionen auf Ausstellungswünsche der CDU und die folgende Debatte, ob Hanns Scherls Arbeiten im Alten Rathaus gezeigt werden dürften. Die Diskussion hat der Stadtrat damals abgelehnt. Dafür sollte zunächst ein Konzept zur allgemeinen Kulturarbeit in Wittlich erstellt werden, das jetzt im Ausschuss vorberaten werden soll. Der Kulturamtsleiter stellt in seiner Diskussionsvorlage voran: "Ein in sich abgeschlossenes Kultur-Konzept hat es noch nie und wird es auch nie geben", angesichts der typischen Dynamik, die kulturelle Entwicklungen kennzeichne. So liefert er eine Übersicht sämtlicher Anstrengungen kommunaler wie ehrenamtlicher Art, die Wittlichs kulturelles Leben biete. Der städtischen Kulturarbeit käme dabei die Aufgabe zu, nationales und internationales Niveau mit "unverwechselbaren Qualitätsmaßstäben" zu bieten. Daneben gelte es die regionalen, verwechselbaren Angebote, sprich Eigeninitiative und Eigenverantwortlichkeit zu fördern. Weiterhin verweist Justinus Maria Calleen darauf hin, ebenso wie ein Theaterintendant sei der Leiter eines Museum weisungsunabhängig aufgrund der "Kunstfreiheitsgarantie". Für die Zukunft sieht er als Arbeitsfelder etwa die Berücksichtigung des Alterns der Gesellschaft und die Integration sowie die Nachwuchsarbeit als wichtig an. Um die "überregionale Strahlkraft" zu stärken, seien "mehr Eigeninitiative, steigendes Qualitätsbewusstsein" nötig sowie der "Einsatz von mehr Sach- und Personalmitteln". Speziell für das Georg-Meistermann-Museum wird bis 2009 eine Multimedia-Filmproduktion, ein Videofilm und Fahnenwerbung angestrebt.

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