Kopfstand in der Zentrifuge

TRIER. Zuckerwatte, Bier und Kuchen - nicht nur kulinarisch hat das Europa-Volksfest (29. Mai bis 9. Juni) für die ganze Familie etwas zu bieten. Während Mami und Papi im Bierzelt sitzen, kann sich der Nachwuchs auf dem Karussell, der Kartbahn oder der Achterbahn vergnügen.

Jahrmarkt ist ein Erlebnis für Kinder: Mit weit aufgerissenen Augen stehen sie vor dem Karussell, den Mund von der gerade verspeisten Zuckerwatte verklebt. Und dann kommt die bange Frage: "Darf ich?" Wild, schrill und gefährlich sehen viele Jahrmarkt-Attraktionen aus. Trotzdem dürfen auch jüngere Kinder bei den meisten Fahrgeschäften mitfahren. Nur wo die Besucher von Bügeln festgehalten werden, gelten Minimal- und Maximalgrößen. Wer etwa Achterbahn fahren will, muss mindestens 1,20 Meter groß sein. Ab welchem Alter ein Fahrgeschäft Spaß macht, ist unterschiedlich. "Eltern sollten ihre Kinder nicht überreden, irgendwo mitzufahren", rät Veranstalterin Inge Bruch. "Die Kinder sollten sich selbst für etwas entscheiden." Oft aber hat der Nachwuchs mehr Durchhaltevermögen als die Eltern. So habe im vergangenen Jahr ein Knirps seinen Vater mit den Worten "Lass dich nicht so hängen!" getröstet. Während sich die Kinder auf Karussells, an der Losbude oder in der Geisterbahn vergnügen, legen viele Erwachsene gerne eine Pause ein. Möglichkeit dazu gibt es genug: Nach einigen Jahren Abwesenheit steht das "Europa Dorf" wieder in Trier. Zu Füßen des Eifelturms bieten Gastronomen internationale Leckereien an. Die meisten Kinder bleiben lieber beim klassischen Kirmesessen: Bratwurst mit Brötchen. Oder sie sparen es sich und gehen gleich auf Entdeckungsreise. Schon die Kleinsten können auf dem Karussell im Feuerwehrauto, im Flugzeug oder auf dem Motorrad die Runden drehen. Ein spritziges Vergnügen verspricht die Wildwasserbahn - gut, dass die Meteorologen sommerliche Temperaturen vorhergesagt haben. Ab acht Jahren dürfen Kinder alleine in den "Rotor", einen Jahrmarkt-Klassiker. In einer sich drehenden Trommel kleben die Besucher durch die Zentrifugalkraft wie Fliegen an der Wand. Bereits Ende der 40er Jahre tat der erste "Rotor" seinen Dienst. Ein fast unveränderter, 29 Jahre alter Nachbau steht in den Moselauen. Damit das Budget nicht zu stark strapaziert wird, laden die Veranstalter am Mittwoch, 4. Juni, zum Familientag ein. "Die Fahrpreise werden um mindestens 30 Prozent reduziert sein", verspricht Oscar Bruch jr. Wenn das Geld dann doch aufgebraucht ist, bleibt nur noch der sehnsüchtige Blick vom Rand auf die sich jauchzenden Besucher. Bruch: "Wenn ich die Kinder mit Kulleraugen und weit geöffnetem Mund sehe, dann weiß ich, dass es den Jahrmarkt noch Jahrhunderte geben wird." Besucher können den Messepark mit den Buslinien 3 und 83 der Stadtwerke erreichen. Die Linie 3 bedient an Wochentagen bis 18.50 Uhr halbstündlich die Haltestelle Messepark. Nach 18.50 Uhr an Werktagen, am Wochenende und an Feiertagen fährt die Linie 83 halbstündlich die Haltestelle St. Matthias auf der gegenüberliegenden Seite der Konrad-Adenauer-Brücke an.

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