Koryphäen und Macher für Kaiser Konstantin

TRIER. Ob Konstantin der Große jemals einen Schritt in die Barbarathermen gesetzt hat, ist ungewiss. Fest steht, dass Macher der Konstantin-Landesausstellung (2007) dort bald ihre Zelte aufschlagen. Das Wärterhäuschen dient der Ausstellungs-GmbH als Domizil.

Die Zugänge verschlossen, die archäologischen Untersuchungsarbeiten vorübergehend eingestellt - über den Barbarathermen liegt winterliche Ruhe. Das wird rasch ändern. Am 1. Februar nimmt die für die Planung und Organisation der großen Konstantin-Landesausstellung zuständige Gesellschaft ihre Arbeit in der alten römischen Kaiserstadt Treviris auf. Das Büro befindet sich an historischer Stätte: auf dem Gelände im 2. Jahrhundert erbauten, einst größten Bäderanlage außerhalb Roms. Das landeseigene, knapp 100 Jahre alte ehemalige Wärterhäuschen bietet optimale Arbeitsbedingungen. Zunächst rückt Geschäftsführer Dr. Eckart Köhne an; er kommt vom Museumsverband Rheinland-Pfalz und bringt reichlich Erfahrung als Ausstellungsmacher (unter anderem im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe) mit. Köhne zur Seite stehen anfangs zwei Mitarbeiter. Als wissenschaftliche Leitung hat die Landesregierung "bewusst eine Doppelspitze installiert", wie Kultur-Staatssekretär und Lenkungsausschuss-Vorsitzender Roland Härtel sagt. Lokale Fachleute sprechen anerkennend von "ausgewiesenen Koryphäen" und können offenbar mit der von Mainz getroffenen Auswahl gut leben. Die renommierten Historiker Prof. Dr. Alexander Demandt (FU Berlin), im Juli 2003 in Trier mit dem Ausonius-Preis ausgezeichnet, und der emeritierte Professor Josef Engemann (Salzburg) erstellen derzeit das Rohkonzept für die Ausstellung über Konstantin, der in den von 306 bis 316 in Trier residierte und als erster christlicher Herrscher der Weltgeschichte seinen Stempel aufdrückte. Dieses Konzept sollen viele Kooperationspartner mit Leben füllen helfen. Dazu zählen Bistum, Stadt und Uni Trier, die Stadt Luxemburg, die Initiative Region Trier (IRT) und die regionale Wirtschaft. Rund sechs Millionen Euro soll die Mega-Ausstellung kosten. Einzelheiten wollen Ministerpräsident Beck, Bischof Marx und OB Schröer im Februar verkünden. Die Pressekonferenz findet, der internationalen Zielrichtung des Konstantin-Projekts entsprechend, in Berlin statt.

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