Krach um den Lärm

Dass Trier bis 2015 zum Netzknoten der Deutschen Bahn ausgebaut und damit die Zahl von Zügen und Verbindungen aufgestockt werden soll, darüber herrscht allseits Freude. Streit gibt's derweil zwischen den CDU- und SPD-Bundestagsabgeordneten der Region darüber, wer die Anwohner zuerst vorm Bahnlärm schützen wollte.

Trier. (woc) Wegen der Auf stockung des Zugverkehrs in Trier und dem damit zunehmenden Lärm müssten "rechtzeitig notwendige Maßnahmen ergriffen werden", reagiert Bernhard Kaster, CDU-Bundestagsabgeordneter von Trier/Trier-Saarburg, auf den TV-Artikel "Bahn-Lärm bricht Schallschutzgrenze" vom 24. Juni. Für die Lärmsanierung durch die Deutsche Bahn seien von der Bundesregierung "seit 2007 jährlich 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt" worden, lobt Kaster die große Koalition. Tatsächlich hat das Bundesprogramm zur Lärmsanierung an Bahngleisen die rot-grüne Bundesregierung auf den Weg gebracht, die schon im Sommer 2002 die Bahn beauftragte, an der Strecke Koblenz-Trier Lärmschutzmaßnahmen umzusetzen. Schon damals habe es dezidierte Pläne insbesondere für Schallschutzmaßnahmen in Föhren, Schweich und Trier-Ehrang gegeben, erklärt der Hermeskeiler SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Diller. Nur weil die CDU schon in den 90er Jahren die SPD-Anträge auf Lärmschutz an Schienenwegen stets abgelehnt habe und unter Altkanzler Helmut Kohl (CDU) die "Ingenieurskapazitäten der Deutschen Bahn stark vermindert" worden seien, seien die Maßnahmen noch nicht realisiert. "Hätten CDU/CSU und FDP unseren Anträgen in den 90er Jahren zugestimmt, könnten die Schallschutzmaßnahmen in Trier, Schweich und Föhren schon seit Jahren umgesetzt sein", kritisiert Diller.

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