Kreativ und ausgefallen

TRIER. Weihnachten Ende Januar? Für drei Studenten des Fachbereichs Kommunikations-Design an der Fachhochschule Trier könnte das Realität werden. Isabelle Sohn, Thomas Mader und Stefan Weyer werden ihre Entwürfe für Grußkarten zu Weihnachten und Neujahr auf der internationalen Messe "Paperworld" in Frankfurt präsentieren. Und vielleicht gibt's dabei eine Prämie oder gar einen Produktionsauftrag für die Drei.

Jesus mit segnender Hand und einem großen roten Herzen auf der Brust, darunter ein schnittiger Cadillac und die Worte "Happy birthday Jesus". Die Rückseite der Karte ziert das gleiche Motiv, allerdings untertitelt mit den ungebundenen Worten "Peace on earth". Zugegeben, auf den ersten Blick wirkt diese Weihnachtskarte nicht unbedingt ernst gemeint, wenn nicht sogar provozierend. Thomas Mader aber meint es ernst: "Das Motiv stammt aus Mexiko, ist Ausdruck dafür, dass Jesus der Freund der Armen ist." Gleichzeitig will der 23-Jährige verdeutlichen, dass vor lauter Prunk und Geschenke-Wahn vielfach vergessen werde, worum es an Weihnachten geht. Da eine Grußkarte zudem das ganze Jahr über auf dem Schreibtisch stehen könnte, gibt es auf der Rückseite den Wunsch nach "Frieden auf Erden". Eine Vielfalt von Gedanken, Ideen und Inhalten, die der gebürtige Düsseldorfer da in seinen Kartenentwurf einfließen ließ. Das fand auch die Jury der AVG, der Arbeitsgemeinschaft der Hersteller und Verleger von Glückwunschkarten. Deren Jury wählte Mader, seine Trierer Kommilitonen Isabelle Sohn und Stefan Weyer sowie sieben weitere Studenten aus, ihre Vorschläge in Frankfurt bei der renommierten internationalen Messe "Paperworld" zu präsentieren.Prämien werden im Falle eines Gewinns aufgeteilt

Während die drei Studenten bei Abgabe ihrer Bewerbungen gar nicht an einen Erfolg glaubten, war Professorin Anita Burgard gleich sicher, dass das Trio "mit den völlig neuen Ideen für die angesprochene Zielgruppe haargenau richtig liegt". Glücklicher Zufall war schließlich auch, dass Anita Burgard ihren Studenten im zweiten Semester bereits die Aufgabe gestellt hatte, eine dreidimensionale Weihnachts- oder Neujahrskarte zu entwickeln und gestalten. Das Ergebnis waren zahlreiche kreative, ausgefallene und an den Bedürfnissen und Vorstellungen der Zielgruppe junger Menschen orientierte Kreationen. Kein Wunder, dass auch Stefan Weyer mit seiner Idee der "x-mas cash-card" richtig lag. Sein edel gestaltetes Briefchen hat das Format eines Zehn-Euro Scheins. Dessen Struktur schimmert vorne durch den Schriftzug und erfreut das Herz des Beschenkten, "vor allem wenn er armer Student ist." Auf der Rückseite der Hinweis, dass Geld oft mehr ist, als Worte sagen können. Zierlich erweitert ist der Karten-Ideen-Strauß für Frankfurt durch die Kreation einer Neujahrskarte von Isabelle Sohn: Die Jahreszahl 2004 als gesteckte Papierkästchen, in denen sich die Wünsche nach Liebe, Mut, Freude und Trost finden. Zu der Hoffnung, dass diese "wirklichen Werte das neue Jahr erfüllen", kommt im Innern eine leere Kiste mit der Aufschrift "Glück". Die ist zum Selbstbasteln, da man, wie Isabelle erläutert, an seinem eigenen Glück selbst arbeiten muss. Für Professorin Anita Burgard ist es ein erfreulicher Erlebnis, dass "frische Studenten" schon Erfolg haben. "Das ist der Beweis, dass die jungen Leute nicht nur rum spinnen, sondern realisierbare Ideen und Konzepte haben." Wie zur Bestätigung erzählen Isabelle, Thomas und Stefan gleich, dass sie schon eine "Geldaufteilung" festgemacht hätten, falls in Frankfurt einer von ihnen eine der drei Prämien zwischen 1500 und 500 Euro erhalten solle.

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