Kreis schaltet auf Sparflamme

Die Instrumentenflug-Genehmigung für den Flugplatz Bitburg liegt vor (der TV berichtete). Damit hat sich auch die Gefechtslage im Kreis Trier-Saarburg geändert. Die Kreisgremien werden nun über einen Wiedereinstieg in die Flugplatz Bitburg GmbH beraten.

Trier. Im Juni hatte der Kreistag Trier-Saarburg beschlossen, die Mitgliedschaft in der Flugplatz Bitburg GmbH zu kündigen, jedoch mit der Option eines Wiedereinstiegs, falls die Instrumentenflug-Genehmigung noch dieses Jahr erteilt werden sollte. Nun liegt sie auf dem Tisch, und in den Kreisgremien wird bald eine spannende Diskussion darüber beginnen, wie weit man sich finanziell für die Entwicklung des Eifel-Flughafens aus dem Fenster hängen möchte.

Landrat Günther Schartz kann sich durchaus vorstellen, wieder Mitglied in der Gesellschaft zu werden, aber angesichts der bevorstehenden hohen Investitionen nicht mehr unter den bisherigen Bedingungen. Immerhin hielt der Kreis 19 Prozent der Anteile mit einer Stammeinlage von 72 000 Euro. Man habe selbst noch Konversionsmaßnahmen zu schultern, unter anderem in Hermeskeil und Saarburg, verlautet aus dem Kreishaus.

Ähnlich sieht das die CDU-Fraktion. "Wir müssen uns in den nächsten Wochen mit der Fraktion und dem Landrat zusammensetzen und unsere Position überdenken", sagt Vorsitzender Bernd Henter. Den Christdemokraten, die in der Vergangenheit gerne auf die Vertragstreue mit der Flugplatz GmbH verwiesen, war im Frühjahr der Kragen geplatzt. Als den vielen Ankündigungen, die Instrumentenflug-Genehmigung werde bald erteilt, keine Taten folgten, hatte die Mehrheitsfraktion schließlich für einen Ausstieg gestimmt.

Das war Wasser auf die Mühlen der Grünen und der SPD, die immer schon vor einem Engagement beim Flugplatz Bitburg gewarnt hatten. "Wir machen das Millionengrab nicht mit. Das Land wird bei seiner Förderung von 1,72 Millionen Euro bleiben und darüber hinaus keinen Cent zur Verfügung stellen", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Alfons Maximini.

FWG: Bitburg-Land soll Anteile übernehmen



Die Freie Wählergruppe (FWG) will ebenfalls aussteigen. Ihr schwebt eine ähnliche Lösung vor wie bei der Stadt Trier, deren Anteile von der Stadt Bitburg übernommen worden waren. FWG-Chef Hugo Kohl: "Die Verbandsgemeinde Bitburg-Land soll die Anteile des Kreises übernehmen. Der Flugplatz strahlt nämlich nicht bis nach Hermeskeil oder Saarburg aus und schafft bei uns keine Arbeitsplätze." Deshalb sollten auch die unmittelbaren Profiteure vor Ort die Unkosten tragen. Seine Fraktion werde nun versuchen, im Kreistag eine Mehrheit für diese Position zu gewinnen, so Kohl.

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