Kreiskonzept schrumpft zum Kompromiss-Paket

Der Kreis wollte mehr, aber das Land akzeptiert nur eine vierzügige IGS für Hermeskeil sowie eine Realschule plus und ein Berufliches Gymnasium für Saarburg. Am Montag geht es im Kreistag um die Schulentwicklung.

Trier. (alf) Über einen Vorschlag der Verwaltung zur Weiterentwicklung der Schulstandorte Hermeskeil und Saarburg wird der Kreistag am kommenden Montag (Beginn 17 Uhr Kreishaus) beraten. Landrat Günther Schartz wird dem Gremium empfehlen, in Hermeskeil die Errichtung einer vierzügigen Integrierten Gesamtschule (IGS) zu befürworten. Das ist allerdings ein Zugeständnis an das Land, das bei Schulangelegenheiten das Sagen hat. Ursprünglich hatte der Kreis in seinem Schulentwicklungskonzept eine sechszügige IGS in Hermeskeil haben wollen. Das hatte das Ministerium abgelehnt. Außerdem sieht der Beschlussvorschlag der Verwaltung eine Realschule plus für den Standort Saarburg vor. Auch hier hatte das Land die im Kreiskonzept angestrebte sechszügige IGS nicht akzeptiert. Gute Chancen hat dagegen die Einrichtung eines Beruflichen Gymnasiums in Saarburg, das an die bestehende Berufsbildende Schule angekoppelt werden soll. Auch darüber wird der Kreistag am Montag beraten.

Für Hermeskeil wird eine Kooperation zwischen Gymnasium und dortiger Berufsbildender Schule vorgeschlagen, was allerdings wiederum nur eine Kompromiss-Lösung ist. Denn der Kreis hatte auf der Basis von Schülerprognosen in seinem Schulentwicklungskonzept nicht nur in Saarburg, sondern auch im Hochwald den Bedarf für ein Berufliches Gymnasium ermittelt. Dies hatte Mainz aber abgelehnt für den Fall, dass in Hermeskeil eine IGS mit Oberstufe hinkommt. In einem Gespräch mit dem ADD-Präsidenten Josef Peter Mertes habe er die IGS-Absagen aus Mainz kritisch hinterfragt, aber auch seine Bereitschaft bekundet, einvernehmliche Lösungen zu finden, sagte Landrat Schartz unserer Zeitung. Der Kreis habe sich nicht zuletzt deshalb für sechszügige Integrierte Gesamtschulen und Berufliche Gymnasien in den Mittelzentren ausgesprochen, um die Gymnasien in Hermeskeil und Saarburg, aber auch in Trier, zu entlasten. Außerdem ermöglichten die Beruflichen Gymnasien den Realschülern mit Potenzial zur Hochschulreife den direkten Zugang zum berufsbezogenen Abitur. In einer IGS starte die gymnasiale Oberstufe erst in sechs Jahren. EXTRA Kreistag: Neben der Schulentwicklung an den Standorten Hermeskeil und Saarburg (siehe Bericht) befasst sich der Kreistag in seiner Sitzung am Montag, 14. September, ab 17 Uhr im Kreishaus in Trier mit folgenden Themen: Errichtung weiterer KFZ-Zulassungs-Außenstellen (FWG-Antrag), Änderung Gesellschaftsvertrag Eifel Tourismus GmbH, Zuschussantrag VG Trier-Land für Sanierung Kylltalbad Kordel, Ehrung und Verabschiedung Kreistagsmitglieder, Wahlen Ausschuss-Mitglieder. (alf)

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