Kreistag sagt Ja zum Moselaufstieg

TRIER. Mehrheitlich haben sich die Fraktionen im Kreistag in einer Sitzung am Montagabend dafür ausgesprochen, an der ursprünglichen Planung des Moselaufstiegs von Konz über Igel und der Nordumfahrung Trier durch den Meulenwald festzuhalten und sich für diese Variante stark zu machen. Ein entsprechender Beschluss soll in der Kreisausschuss-Sitzung am 19. März formuliert werden.

Das Thema Moselaufstieg schlägt seit einigen Wochen wieder Wellen bei Kommunalpolitikern. Anlass dazu hatte ein Vorstoß der CDU-Fraktion im Trierer Stadtrat gegeben. Mit den Stimmen von SPD, UBM und FDP hatten die Christdemokraten beschlossen, eine neue Variante des Moselaufstiegs - der von der Konrad-Adenauer-Brücke zur A 64 führen würde - prüfen zu lassen (der TV berichtete mehrfach). Beschlussvorlage wird überarbeitet

Auf Antrag der Freien Wählergruppe (FWG) Trier-Saarburg gelangte das Thema kurzfristig auch auf die Tagesordnung der jüngsten Kreistagssitzung am Montagabend in Trier. Knapp eineinhalb Stunden diskutierten die Fraktionen, nachdem FWG-Vorsitzender Hugo Kohl den fünf Punkte umfassenden Antrag erläutert hatte, den seine Fraktion gerne als Beschlussvorschlag verabschiedet hätte. Daraus wurde jedoch nichts. Stattdessen stimmte der Kreistag ohne die Stimmen der Grünen dafür, die Ursprungsvariante des Moselaufstiegs mit einer Brücke bei Konz weiterzuverfolgen und eine entsprechende Beschlussvorlage für die Kreisausschuss-Sitzung am 19. März vorzubereiten. Die FWG hatte im Wesentlichen gefordert, den beiden Projekten Nordumfahrung Trier durch den Meulenwald und dem Moselaufstieg von Konz-Igel "eindeutig Vorrang vor anderen Überlegungen eines Moselaufstiegs West" einzuräumen. Der Kreis solle sich "weder finanziell noch ideell" an einer alternativen Trassenführung beteiligen. Die CDU plädierte dafür, alles daranzusetzen, den Moselaufstieg über die Ergänzung des Bundesverkehrswegeplans 2009 wieder in den vordringlichen Bedarf "aufzustufen" und die bisherige Variante weiterzuverfolgen. Gleichwohl betonte Bernd Henter: "Die Nordumfahrung Trier ist dringend notwendig, und wir sollten sie nicht in Konkurrenz zum Moselaufstieg setzen. Wir brauchen beides und sollten zuerst angehen, wo zuerst Baurecht besteht." Die SPD betonte, nach wie vor an der ursprünglichen Moselaufstiegs-Planung festzuhalten und schwärmte von einer "Paket"-Lösung West- und Nordumfahrung. Allerdings machte sich Fraktionsvorsitzender Alfons Maximini dafür stark, das Nachdenken über und Abwägen von Alternativ-Lösungen nicht zu verteufeln. Das Vergleichen werde der ursprünglichen Planung nur nützen, gab sich Maximini überzeugt. FDP-Fraktionsvorsitzender Claus Piedmont sparte nicht mit einem Seitenhieb in Richtung Trierer CDU: "Weiß der Teufel, wer die geritten hat. Wir müssen gucken, wie wir behutsam aus der Sache herauskommen." Die Grünen blieben bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Moselaufstieg und Nordumfahrung, machten sich jedoch nicht für die neue "Trierer Variante" stark. Stattdessen brachten sie erneut die Brückenlösung zwischen Temmels/Oberbillig und Mertert und den damit geplanten Anschluss an die Luxemburger Autobahn ins Spiel.

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