Kreuzkröten ärgern Tarforster

Das Kreuz mit den Kröten: Die geschützten Kreuzkröten in Tarforst haben den Bau des Sportplatzes auf nächstes Jahr verschoben. Auf der Ehranger Heide soll 2008 ebenfalls ein Kunstrasenplatz auf der Heide entstehen.

 Der Sportplatz auf der Ehranger Heide ist völlig marode. Er soll im nächsten Jahr durch einen Kunstrasenplatz ersetzt werden. Dagegen müssen sich die Tarforster noch gedulden. Kreuzkröten verhindern derzeit dort den Sportplatz-Bau.TV-Foto: Gabriela Böhm

Der Sportplatz auf der Ehranger Heide ist völlig marode. Er soll im nächsten Jahr durch einen Kunstrasenplatz ersetzt werden. Dagegen müssen sich die Tarforster noch gedulden. Kreuzkröten verhindern derzeit dort den Sportplatz-Bau.TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. (gsb) "Der Platz wird gebaut, aber wann?" Die rhetorische Frage von Sportdezernent Georg Bernarding in der Sozialdezernatsausschusssitzung am Donnerstagabend wird für viele frustrierte Gesichter in Tarforst sorgen. Eigentlich ist der Bau des Kunstrasenplatzes längst beschlossene Sache - mit dem Bau sollte im Sommer begonnen werden. Doch dann machten Kreuzkröten dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Die als gefährdet eingestuften und geschützten Tiere leben sowohl auf dem Gelände, auf dem der Sportplatz entstehen soll, als auch auf dem der zukünftigen Grundschule. Mitte Juli wurde mit der Umsetzung der Tiere begonnen, informierte Bernarding den Ausschuss. Biogeografen haben die von ihnen gezählten Tiere weggetragen - 104 erwachsene Tiere und 30 450 Kaulquappen. Das Problem: Wegen der Witterung haben sich viele Tiere ins Erdreich zurückgezogen.Zwar liegt seit dem 9. August der Zuwendungsbescheid aus Mainz für den Bau des Kunstrasenplatzes vor. Was fehlt, ist die Baugenehmigung, die vorerst nicht wegen der Kröten erteilt werden kann. Geplant ist, sie im nächsten Frühjahr abzusammeln und ihnen in den Kenner Kiesgruben einen neuen Lebensraum zu geben. Möglicherweise haben auch Bemühungen des FSV Tarforst Erfolg, der mit einem Kompromiss den Bau noch in diesem Jahr erreichen will. Da die Tiere zu 20 Prozent auf dem Grundschulgelände leben und zu 80 Prozent auf dem zukünftigen Sportplatz, könne auf jeden Fall im nächsten Jahr mit dem Bau der Grundschule begonnen werden, denn nur 80 Prozent des Bestands der Tiere müssten gesichert sein.Kunstrasenplatz in Ehrang nimmt Konturen an

In Ehrang sieht die Lage nach jahrelangem Hick-Hack um den Bau eines Kunstrasenplatzes dagegen gut aus. Der Tennenplatz auf der Heide ist völlig marode, was Sportler schon lange wissen und jetzt ein Gutachten bestätigt. "Verwittert wie Fels" sei er, und "dringend zu sanieren". Eine erste Kostenermittlung hat ergeben, dass die Umwandlung des Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz 609 000 Euro kosten wird. Die Steigerung um 160 000 Euro hängt auch mit der von Grund auf nötigen Erneuerung des Platzes zusammen. Zwar sieht die Aufsichts- und Dienstaleistungs Direktion ebenfalls in sicherheitstechnischer und funktionaler Sicht Handlungsbedarf. Eine Mittelfreigabe hat sie aber noch nicht verfügt. Dazu muss noch ein Beschluss gefällt werden. Es soll nun direkt im Stadtrat am 6. September der Bau des Ehranger Kunstrasenplatzes auf die Prioritätenliste gesetzt werden. Falls nicht eine Vorab-Ggenehmigung erteilt wird, ist mit dem Bau auf der Heide im nächsten Mai zu rechnen, wenn der Haushalt genehmigt ist.

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