Kritisch Denken

TRIER. (red) Kino hat nicht nur Unterhaltungswert. Manche Filme wollen zum kritischen Denken anregen. So auch zwei Filme, die das Broadway-Kino in der Filmreihe Agenda-Kino am Mittwoch und Donnerstag, 17. und 18. Mai, zeigt.

Am Mittwoch, 17. Mai, um 19.30 Uhr läuft der Dokumentarfilm des deutschen Regisseurs Hansi Breier "Rumänien: Das Land, in dem ich geboren bin" (Deutschland 2001, 77 Minuten, Freiwillige Selbstkontrolle (FSK) ab zwölf Jahre). Für die Diskussion nach dem Film steht dem Trierer Publikum der Regisseur Hansi Breier selbst zur Verfügung. Der zweite Film, der Dokumentarklassiker "Septemberweizen" (Deutschland 1979/80, 90 Minuten, FSK ab zwölf Jahre, Regie: Peter Krieg) wird am Donnerstag, 18. Mai, um 19.30 Uhr gezeigt. "Das Land, das sich Rumänien nennt", beschreibt den Alltag und die Geschichte von vier Menschen und ihren Familien am Rande Europas. Die rumänische Gegenwart wird als eine Zeit bezeichnet, in der man nicht von fahrenden Zügen abspringen dürfe, weil man nicht wisse, wann der nächste fährt. Rumänien sei aber ein Teil Europas. "Das Land, in dem ich geboren bin" ist eine Liebeserklärung an die Rumänen und ihr Land, eine Erinnerung an die Folklore und ein optimistisches Statement für die Zukunft dieses in der Öffentlichkeit weithin ignorierten Balkanlandes. Der Begriff "Septemberweizen" bezeichnet einen im September in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) fälligen Weizenkontrakt. Der Film zeigt in sieben Kapiteln den Weg des Weizens vom Anbau in Amerika bis zum Verbraucher. Er beleuchtet, wie in den USA Farmer, Wissenschaftler, Händler, Verarbeiter und Politiker mit ihm umgehen. Saatgutzüchter werfen immer ertragreichere Hybriden auf den Markt und machen die Farmer von sich abhängig. Um ihren Überschuss abzusetzen, starteten die USA das Dumpingprogramm "Nahrung für den Frieden" und ließen den Weizen in die Dritte Welt fließen. Beispiele aus Afrika, Lateinamerika und Asien zeigen, wie sie ihn als politische Waffe einsetzen. Gleichzeitig stellen Bäckereien ein - mit Aromastoffen und chemischen Substanzen versetztes - "Wunderbrot" her, das kaum Nährwert besitzt. Für die Diskussion nach dem Film ist Heide Weidemann, Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Rheinland-Pfalz, angefragt.

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