Kritisches Gremium packt's an

TRIER. Die amtierende Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner kandidiert wieder und muss sich gegen zwei Herausforderer durchsetzen.

Selbstbewusst hatte der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld in seiner letzten Sitzung auf eine erfolgreiche Arbeit zurück geblickt. "Es hat Spaß gemacht, die Arbeit war erfolgreich", so die einhellige Meinung der Mitglieder. Folglich wollen auch alle im Gremium weiter arbeiten. Nur Wilhelm Vonier (CDU) wird nicht mehr kandidieren. Der Kontakt mit den Bürgern, die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und die mit dem Ortsbeirat sind für Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner Anreiz genug, erneut für das Amt zu kandidieren. Dabei empfindet sie, wie sie sagt, die Arbeit mit dem Ortsbeirat als Herausforderung. Das kommt nicht von ungefähr, denn das selbstbewusste Gremium stellt häufig Fragen, will umfassend informiert sein und spart auch nicht mit Kritik. Besonders Hans Günter Toetemeyer (SPD) bohrt gern nach und bringt die Beirats-Chefin schon mal kurzfristig aus dem Konzept. Doch damit kann sie leben. "Ich will etwas bewegen und Anstöße geben", sagt die 63-Jährige. Sie denkt dabei auch an die Senioren. Auch bei der Gestaltung der Walramsneustraße möchte sie gern ein Wörtchen mitreden. Zudem gebe es im zweitgrößten Stadtteil Triers - gemessen an der Einwohnerzahl - viele Probleme anzupacken. Bei der Wahl 1999 setzte sich die CDU-Kandidatin mit 47 Prozent gegen Edith Centner-Wommer (SPD, 21 Prozent) durch. Sandra Bartmann (Grüne) erzielte damals 16 Prozent, der Kandidat der UBM, Günther Kraus, 8 Prozent und Thomas Egger (FDP) 5 Prozent. Auch bei der Wahl am 13. Juni gibt es Gegenkandidaten. Sandra Bartmann fungiert wieder als Herausforderin, und diesmal geht auch Sozialdemokrat Hans Günther Toetemeyer ins Rennen. "Es gibt noch eine Menge zu tun, auf dem Weg zu einer lebenswerten Innenstadt", findet Toetemeyer. Der 74-Jährige möchte das Angebot für ältere Mitbürger verbessern und auch auf mehr Kinderspielplätze hinwirken. "Wo Kinder sind, sollen sie auch ein gutes Angebot haben", so Toetemeyer, der Mitglied im Bundestag und im nordrhein-westfälischen Landtag war.Einiges erreicht, noch viel zu tun

"Mein sehr gutes Ergebnis bei der letzten Wahl ermutigt mich noch einmal anzutreten, und ich sehe reelle Chancen, dieses Mal mindestens in die Stichwahl zu kommen", sagt Sandra Bartmann. Die kaufmännische Angestellte möchte sich für familienfreundliches Wohnen und grüne Oasen in der Innenstadt einsetzen und auf die Verhinderung des Paulinus-Einkaufscenters hinwirken. Das Amt des Ortsvorstehers sei zu sehr auf repräsentative Aufgaben reduziert, findet die 34-Jährige. Sie wolle dem politischen Amt ein neues junges Gesicht geben und sehe sich nicht als verlängerten Arm der Veraltung oder des Oberbürgermeisters. Der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld hat in den letzten fünf Jahren einiges erreicht und aus seinem Budget finanziert wie die Überquerung Schützstraße, den Kinderspielplatz Ausoniusstraße, den kinderfreundlichen Stadtplan und die dreisprachigen Hinweisschilder für 17 historische Gebäude in der Stadt. Auch für das neugewählte Gremium wird es nach der Kommunalwahl noch genügend Arbeit geben. Als erstes sollte - frei nach dem Motto "es werde Licht" - die Frage der Beleuchtung des Marktkreuzes angegangen werden.

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