Kultivierter Anschlag

TRIER. (red) Volles Haus und ein begeistertes Publikum belohnten die lange Probenarbeit des Collegium musicum der Volkshochschule Trier unter Leitung von Klaus Risch.

Dieses Laienensemble hat einen derart hohen Leistungsstand erreicht, dass es nicht verwundert, wenn man beim Verlassen der Veranstaltung aus dem Umkreis Gesprächsfetzen aufschnappt wie "da kam eine Botschaft herüber" oder "bei Mozart war ich richtig berührt". Klaus Risch hat bei seinen als Hörhilfe gedachten kurzen Einführungen erkennen lassen, mit welchem persönlichen Engagement er gerade hinter den Werken Mozarts steht. Viele Details der Partitur wurden von ihm deutlich herausgearbeitet. Dabei hilft es dem Hörer nebenbei, dass der Leiter eines Laienensembles seinen Mitstreitern überdeutliche Zeichen geben muss, um ein gutes Gelingen zu gewährleisten. Dieser intensive Eindruck des Mozartwerkes verstärkte sich durch das Klavierspiel der Solistin Verena Konz mit kultiviertem Anschlag, passendem Ausdruck sowie feindosierter Agogik. Ihr ebenbürtig waren die Solisten von Bachs Doppelkonzert in d-Moll, Hanna und Fanz Notte, die ihre Partien differenziert gestalteten und im wahrsten Sinne des Wortes in diesem Werk "den Ton angaben". Aufmerksam gemacht durch wenige Hinweise des Dirigenten, konnte man bei der Sinfonie Nr. 6 von Franz Schubert viele Bezugnahmen auf Haydn, Beethoven und Rossini wahrnehmen. Entscheidend aber war die Finalwirkung dieser Sinfonie, welche das Publikum veranlasste, den Ausführenden mit langanhaltendem Applaus für die gelungene Matinee zu danken.

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