Kulturstadt Trier

TRIER. 2007 wird zum ersten Mal eine Großregion den Titel "Europäische Kulturhauptstadt" führen. Lothringen, das Saarland, Wallonien und Rheinland-Pfalz werden Partner des Großherzogtums Luxemburg. Die Stadt Trier will sich mit 34 Einzelprojekten am Programm beteiligen, der Stadtrat genehmigte am Donnerstagabend einstimmig ein Budget von 760 000 Euro.

"Die Teilnahme am Kulturhauptstadtjahr ist eine einmalige Chance der Stadt Trier und ein großes Geschenk Luxemburgs", sagte Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink. Zum Programm gehört nicht nur die Konstantin-Ausstellung in drei Trierer Museen (der TV berichtete). "Sowohl private als auch städtische Einrichtungen wollen hochrangige Einzelprojekte anbieten", kündigte Holkenbrink an.Von Robert Schuman bis Nikolaus von Kues

Die Kosten werden sich auf die Jahre 2005 bis 2007 verteilen. Insgesamt 760 000 Euro sollen in den nächsten Nachtragshaushaltsplan 2005 und die Etats 2006 und 2007 eingestellt werden. Im Kulturbüro werden bis Ende 2007 Zeitverträge für drei zusätzliche Kräfte geschlossen. Die einzelnen Projekte heben berühmte Persönlichkeiten der Großregion wie Robert Schuman und Nikolaus von Kues hervor. Ein von der Tufa gesteuertes Kulturschiff zwischen Trier und Metz gehört ebenso dazu wie zahlreiche Symposien, Ausstellungen, Konzerte und Workshops. Das Projekt "Kunstmoment" will leer stehende Ladenlokale zu "Galerien auf Zeit" machen, in denen Künstler ihre Werke ausstellen können."Wir stellen keinen Blanko-Scheck aus"

"Ich sehe die Summe von 760 000 Euro als Investition, die sich für die Stadt auszahlen wird", sagte Oberbürgermeister Helmut Schröer. Ignaz Bender (CDU) stimmte zu: "Es ist eine große Chance, Trier in der Region und in Europa als Kulturstadt zu profilieren." Peter Spang (SPD) bezeichnete den finanziellen Rahmen als "angemessen", kritisierte jedoch den Verfahrensweg als "nicht optimal". Spang: "Noch ist unklar, welche der 34 genannten Projekte tatsächlich umgesetzt werden und ob noch weitere Aktionen dazu kommen. Wir stellen keinen Blanko-Scheck aus." Auch Aaron M. Braun (Bündnis 90/Die Grünen) war nicht vollkommen zufrieden: "Die Fraktionen hätten an der Auswahl der Projekte beteiligt werden müssen." Karl-Josef Gilles (FDP) forderte eine "Durchforstung der Projektliste" und "strengere Maßstäbe". Trotz aller Kritik gab es keine Gegenstimmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort