Kulturtechnik-Denkmal

TRIER. (rm.) Ein historisches Bauwerk, das in zweifacher Ausführung am Rande der Altstadt steht – klarer Fall: Damit konnte nur einer der Moselkrane gemeint sein. Weil die beiden sich nur in Details voneinander unterscheiden und wir das Rätsel nicht allzu schwer machen wollten, begnügten wir uns mit dem Oberbegriff "Moselkran" als Lösungswort.

Im Blickpunkt unseres Bilderrätsels der vergangenen Tage stand der jüngere der beiden Krane. Die Stadt ließ ihn 1774 zur Entlastung und nach dem Vorbild seines spätmittelalterlichen "Kollegen" von 1413 bauen. Für die Planung zeichnete der kurtrierische Hofarchitekt Johannes Seiz verantwortlich, der auch den Georgsbrunnen auf dem Kornmarkt (1750) und den Südflügel des Kurfürstlichen Palais (1756-1761) erbaute. Der alte Kran steht in Höhe der Krahnenstraße (der er ihren Namen gab), sein Barockzeit-Pendant rund 200 Meter entfernt in Richtung Römerbrücke. Beide dokumentieren die Jahrhunderte lange Tradition des Tretradkran-Baus und gelten als bedeutende kulturtechnische Baudenkmäler. Während der Kran von 1413 zunächst nur mit einem Ausleger konzipiert wurde und erst später einen zweiten erhielt, verfügte der jüngere von Beginn an über zwei Arme. Im Inneren sind die beiden Ausleger jeweils an einem so genannten Kaiserbaum (Mittelpfosten) befestigt, der drehbar auf einem Eisenzapfen steht. Je zwei Mann Bedienungspersonal in zwei großen Treträdern bewegten die Kettentrommel, ein weiterer Mann drehte gleichzeitig an einem Querholz den Kaiserbaum. So konnten das Heben und Senken der Last und das Drehen des oberen Teils des Kran-Kegeldachs in einem Arbeitsgang vonstatten gehen. Die Namen der beiden Rätsel-Gewinner, die jeweils 50 Euro erhalten, veröffentlichen wir in der morgigen Ausgabe.

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