Kunst im Turm

TRIER. Die Jahrhunderte hat der Frankenturm überdauert, doch er ruhte in einem fortwährenden Dornröschenschlaf. Auch in der Kunst spielte er keine herausragende Rolle, zeigten Maler und Stecher doch eher die architektonischen Prestigeobjekte Triers. Das ändert sich jetzt. Am 3. Advent ist der Frankenturm Schauplatz einer Ausstellung und anschließender Auktion.

 Ein Blick in die Dietrichstraße, wie ihn Viktoria Prischedko (rechts) auf Leinwand verewigt hat: Mit Karlheinz Scheurer, Schatzmeister der Trier-Gesellschaft, und den Künstlern Mario Diaz Suarez, Slawa Prischedko, Bernhard Müller, Mathilde Roller (von links), Bianka Hering und Elisabeth Kretzschmar (beide nicht im Foto) bereitet sie eine Ausstellung zum gemeinsamen Thema "Frankenturm" vor. Foto: Cordula Fischer

Ein Blick in die Dietrichstraße, wie ihn Viktoria Prischedko (rechts) auf Leinwand verewigt hat: Mit Karlheinz Scheurer, Schatzmeister der Trier-Gesellschaft, und den Künstlern Mario Diaz Suarez, Slawa Prischedko, Bernhard Müller, Mathilde Roller (von links), Bianka Hering und Elisabeth Kretzschmar (beide nicht im Foto) bereitet sie eine Ausstellung zum gemeinsamen Thema "Frankenturm" vor. Foto: Cordula Fischer

Sieben Mitglieder der im Oktober 2004 gegründeten Künstlergruppe "p.arte - Forum für Kunst und Kommunikation im europäischen Raum" setzen den alten Wohnturm in verschiedenen Stilen und Techniken in den Mittelpunkt einer Reihe von Arbeiten. Damit folgt die Gruppe ihrem Selbstverständnis, den Austausch untereinander zu fördern und Kunst aus den verschiedenen Sparten interessant zu vermitteln. Beteiligt sind Mario Diaz Suarez, Slawa und Viktoria Prischedko, Elisabeth Kretzschmar, Bianka Hering, Bernhard Müller und Mathilde Roller. Viele von ihnen haben bereits Trier-Motive bearbeitet, ob in Aquarellen oder Ölgemälden. Mit der Steipe als Motiv hatten die "p.arte"-Künstler bereits geliebäugelt. Da die Gruppe noch jung ist und flexibel reagieren kann, ließ sie sich schnell vom Frankenturm inspirieren. "Der Frankenturm hat bisher ein Schattendasein gefristet und muss mehr in den Blickpunkt gerückt werden", erklärt Roller das Anliegen und den Reiz an der Arbeit für die Künstler. Die so entstehenden Bilder, Objekte und Skulpturen wollen sie am Sonntag, 11. Dezember, ab 11 Uhr im Objekt ihres Schaffens, im Frankenturm, ausstellen und die räumlichen Gegebenheiten in die Konzeption als Inszenierung einbeziehen. Ein Teil der Werke soll zur Unterstützung der Aktion Frankenturm versteigert werden. Den Hammer bei der Auktion (ab 17 Uhr) wird Oberbürgermeister und Vorstandsmitglied der Trier-Gesellschaft, Helmut Schröer, schwingen. Sieben Künstler - das sind auch mindestens sieben verschiedene Blickwinkel, aus denen man den Frankenturm sehen kann. Bei der Arbeit am gemeinsamen Thema geht es den Künstlern nicht nur um das Gebäude als Monument. "Er war und ist eingebunden in die Straße und die Stadt", sagt Bernhard Müller. "Ich habe Spuren gesucht, die für mich wichtig, die hervorragend sind, und versuche, diese Spuren und meine Gefühle in meiner Technik, dem Holzschnitt, umzusetzen." Jeder Kunstschaffende setzt in der Arbeit seinen eigenen Schwerpunkt, lässt seine Eindrücke in verschiedene Techniken einfließen und folgt damit seiner individuellen Wahrnehmung.

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