Kunst in der vierten Generation

TRIER. Sie kommt aus einer "künstlerisch aufgeschlossenen" Familie, in der sich schon der Urgroßvater für Kunst begeisterte. Doch Martina Diederich ist die Erste, die sich nach ihrem Studium als freischaffende Malerin selbstständig gemacht hat und ihr künstlerisches Talent hauptberuflich auslebt.

"Mein Urgroßvater war Bildhauer, mein Großvater Hobbymaler, und auch meine Mutter hat viel gemalt", erklärt Martina Diederich ihre "angeborene" Leidenschaft für die Kunst. Doch im Gegensatz zum Rest ihrer kreativen Familie ist Diederich "Vollblutkünstlerin". Vor zehn Jahren hat sie sich, nach ihrem Grafik-Design-Studium an der Fachhochschule Trier und zahlreichen Studienreisen nach Italien und Spanien ihr erstes Atelier in Trier eingerichtet. "Damals war ich in der Saarstraße, dann am Simeonstiftplatz und später mit einer Kollegin in Gartenfeld", erklärt Diederich, die sich seit einem Jahr ihr Atelier in der Sichelstraße eingerichtet hat. "Es ist schwierig, passende Räume zu finden. Das Licht muss stimmen, und man muss gut lüften können", sagt sie und fertigt "noch schnell" einen ihrer Aludrucke. Sie versteht sich als Malerin und Grafikerin und arbeitet entsprechend mit einem breiten Spektrum an Materialien: "Ich arbeite mit Acryl, Öl, Tusche und Gouache", sagt die zweifache Mutter und zeigt auf eine der vielen bunten Behältnisse auf ihrem Arbeitstisch. Die Frage nach ihrem persönlichen Stil lässt sie bewusst offen und unterstreicht, dass es ihr vor allem darauf ankommt, "sich nicht abhängig zu machen, nur weil etwas gerade im Trend liegt". Um sich den Rücken für ihre künstlerische Arbeit frei zu halten und ihre Ideen verwirklichen zu können, arbeitet die Mayenerin seit 1992 freiberuflich für verschiedene Museen. Für das Rheinische Landesmuseum zeichnet sie regelmäßig Ausgrabungsfunde auf. Obwohl sie Trier im Rückblick ihres Künstlerdaseins "vom Publikum her nicht unbedingt als künstlerfreundlich" bezeichnet, würde sie "das Kaffeetrinken auf dem Viehmarkt schon vermissen". Seit 1993 stellt sie ihre Arbeiten regelmäßig aus und hat mit ihren beiden Schwestern, einer Goldschmiedin und einer Keramikerin, eine "Vier-Generationen-Ausstellung" in ihrer Heimat auf die Beine gestellt. Ihre beiden Kinder Anna (19) und Thomas (17) sind streben beide ein Sportstudium an. Ab dem 14. Oktober stellt Martina Diederich im Weißhaus aus. Die Ausstellung ist bis zum November zu besichtigen.

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