Laboratorien statt Versuchstierstall

TRIER. In nur zwölf Monaten Bauzeit wurde das Lehr- und Laborgebäude des Landesuntersuchungsamtes (Lua) in Trier saniert. Investitionsvolumen: 1,6 Millionen Euro. Die Gebäude wurden entkernt, die Lüftungsanlage, Gebäudetechnik und Wärmedämmung modernisiert, für barrierefreie Zugänge gesorgt und die farbliche Gestaltung überarbeitet.

Wo einst Schafe, Ratten, Meerschweinchen und Kaninchen gehalten wurden, ist die Moderne eingezogen. Das ehemalige Stallgebäude für Versuchstiere des Landesuntersuchungsamtes wurde im Laufe der Zeit zum Lehr- und Laborgebäude. Heute ist dort die 1969 gegründete Staatliche Lehranstalt für Technische Assistentinnen und Assistenten der Medizin (MTA) mit derzeit 48 Auszubildenden untergebracht, die sich zuvor im Dachgeschoss des Gesundheitsamtes befand. Das Gebäude entsprach allerdings nicht mehr den heutigen Standards und genügte den Anforderungen an Hygiene, Lüftung und Brandschutz nicht mehr. So war die Generalsanierung unumgänglich. Zumal der Standort Trier seit 1998 das landesweit einzige in der Lebensmittelanalytik tätige Gentechniklabor der Sicherheitsstufe S1 beherbergt. Dort können innerhalb weniger Stunden etwa Diagnosen bei Bio-Terrorismus-Verdacht erstellt, Tuberkulosebakterien identifiziert und im Rahmen der Tierseuchendiagnostik der Vogelgrippe-Virus nachgewiesen werden. "Wir sind technisch sehr gut dafür ausgestattet, und das Land Rheinland-Pfalz ist gewappnet, im Erstfall die Diagnose durchführen zu können", sagte Stefan Bent, Präsident des Lua. Mit neuen EDV-Arbeitsräumen wird auch die Ausbildung der MTA-Schüler optimiert. "Die Voraussetzungen für die Lehre sind ideal. Es sind Räume entstanden, in denen man gerne arbeitet", sagte Maria Schmitt, Leiterin des Instituts für Hygiene und Infektionsschutz. Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) ist als Immobilien- und Baudienstleister des Landes mit 1300 Mitarbeitern für die Betreuung und Optimierung der eigenen Gebäude zuständig und hat Niederlassungen in Diez, Idar-Oberstein, Kaiserslautern, Koblenz, Landau, Mainz und Trier. Der Landesbetrieb LBB Trier zeichnet verantwortlich für die Planung und Umsetzung der gesamten Baumaßnahme, in die 1,6 Millionen Euro, davon 800 000 Euro für die Instandhaltung, investiert wurden. Auch die übrigen Gebäude sollen in den nächsten Jahren in weiteren Bauphasen saniert werden. "Das Lua ist ein bedeutender Dienstleister für die Gesundheit der Bevölkerung Triers. Einige hundert junge Menschen haben im Laufe der Zeit hier eine hoch qualifizierte Ausbildung durchlaufen", unterstrich Bürgermeister Georg Bernarding die Bedeutung des Lua für die Stadt.

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