Landtagswahl: SPD nominiert Malu Dreyer

TRIER. Einstimmiges Votum: Die Trierer SPD-Vorsitzende Malu Dreyer ist am Montagabend beim Parteitag in der Orangerie von den 67 Delegierten zur Kandidatin für die Landtagswahl 2006 nominiert worden. Ministerpräsident Kurt Beck zeigte sich erfreut über ihre Wahl und die OB-Kandidatur von Klaus Jensen.

Seit 1979 vertritt Christoph Grimm die Interessen der Stadt Trier in Mainz. Nach 26 Jahren steht der Landtagspräsident kurz vor dem Abschied. Sentimalitäten sind indes nicht seine Sache. "Ich reiche die Fackel weiter", sagte er am Montag beim SPD-Parteitag lapidar. Aus seiner Sicht "ist die Nachfolge so geregelt, dass die Perspektiven die allerbesten sind".Wer das Zepter bereits seit geraumer Zeit in der Hand hält, daran gibt es seit der einstimmigen Wahl der rheinland-pfälzischen Sozialministerin Malu Dreyer zur Trierer SPD-Vorsitzenden keinen Zweifel. Folgerichtig gab es auch bei den 67 Delegierten weder Zweifel noch Wortbeiträge, als sie Dreyer einmütig zur Landtags-Kandidatin für den Wahlkreis 25 nominierten. Zum Ersatzkandidaten wurde mit 50 von 66 Stimmen der stellvertretende SPD-Fraktionschef im Stadtrat, Peter Spang, gekürt.Wie in Trier der sozialdemokratische Wind weht, verdeutlichte Malu Dreyer folgendermaßen: "Die wichtigsten politischen Projekte in der Stadt sind zwischen Parteivorstand und Fraktion abgesprochen. Das war beim Stadion, beim Handwerkerpark und bei der Arena so." Die SPD habe in jüngster Zeit viele neue Mitglieder gewinnen können, "das ist ein Grund zum Optimismus". Sie sei "Landespolitikerin durch und durch" und versuche, entsprechende Themen dynamisch nach vorne zu bringen."Die eine große Frage" für die Stadt Trier sprach Dreyer ebenfalls an: "Ich bin sehr glücklich, dass mein Mann sich entschieden hat, als unabhängiger Kandidat für die OB-Wahl ins Rennen zu gehen." Mit Blick auf die Kandidatenfindung meinte Dreyer: "Es gab intensive Debatten im erweiterten SPD-Vorstand und natürlich die Frage: Warum ist das nicht unser Kandidat?" Letztlich habe man Jensens Entscheidung akzeptiert. Er sei schon immer parteiübergreifend aktiv gewesen und habe nie polarisiert. "Ihm die Unabhängigkeit abzusprechen, ist reine Notwehr." Dreyer kündigte an, es werde vor der Sommerpause einen Sonderparteitag geben, "um formal eine Entscheidung zu treffen".Klaus Jensen stellte heraus, er habe seit der Bekanntgabe seiner Kandidatur im TV "unzählige Briefe, Mails und Anrufe von ganz unterschiedlichen Menschen bekommen. Das bestätigt das, was ich zum Thema Unabhängigkeit bereits gesagt habe." Jensen betonte, er werde "den Werten, die mich zu dieser Partei gebracht haben, treu bleiben" – und erntete für seine Ausführungen minutenlangen Applaus der Delegierten.Ministerpräsident Kurt Beck sprach mit Blick auf Malu Dreyer und Klaus Jensen von einer "sehr guten Entscheidung für die Stadt Trier und die Sozialdemokratie". Er habe Jensen bei seiner OB-Kandidatur nicht beeinflusst, sondern ihm lediglich "von Freund zu Freund" gut zugeraten.

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