Langfristige Leuchttürme

Schwimmende Restaurants, Fußgänger- und Fahrradbrücken über die Mosel und eine Stadt-Eisenbahn: Das sind die "Leuchtturmprojekte", die sich eine Forschungsgruppe der Universität für Trier-West ausgedacht hat. Am Mittwoch wird der innovative Masterplan in der Kunstakademie vorgestellt. Alle Interessierten sind eingeladen.

 Eine Stadteisenbahn könnte Abhilfe für das Verkehrschaos in der Luxemburger Straße schaffen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Eine Stadteisenbahn könnte Abhilfe für das Verkehrschaos in der Luxemburger Straße schaffen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-West. Mosel und Markusberg rahmen Trier-West ein. "Beides potenzielle Naherholungsgebiete ", urteilen die Studenten des Uni-Projekts "Trier inWESTiert". Doch das "vorhandene Potenzial" werde lediglich "suboptimal genutzt", heißt es in der Bestandsaufnahme. Nicht neu sind auch die Wohn-Probleme im Stadtteil. "Einige wenige, örtlich sehr begrenzte, desolate Gebäudekomplexe dominieren das Bild", stellen die Studenten fest. Die soziale Struktur sei ebenfalls schwierig: "Armut und Arbeitslosigkeit sind hier wesentlich stärker konzentriert als in der Gesamtstadt." Ein Jahr lang haben sich die 22 Geografiestudenten unter der Leitung von Dr. Christian Muschwitz mit Triers Westen beschäftigt (der TV berichtete mehrfach). Nicht nur die Bestandsaufnahme, auch ein "Masterplan mit Empfehlungen zur Durchführung von Leuchtturmprojekten" wurde aufgestellt, der am Mittwoch, 9. April, ab 18 Uhr in der Kunstakademie in der Aachener Straße vorgestellt wird.Zu den "Leuchtturmprojekten" gehören die Ausweitung des Camping-Platzes an der Konrad-Adenauer-Brücke um eine Bungalow-Ferienanlage und einen kleinen Yacht-Hafen. "Außerdem haben wir die alte Idee von Rad- und Fußwegbrücken über die Mosel aufgegriffen", erklärt Stadtplaner Muschwitz. Auch Gastronomiebetriebe auf Schwimmstegen und eine Terrassen-Uferpromenade mit direktem Zugang zum Wasser könnten die Mosel aufwerten. Der Kritik, dass diese Projekte nur schwierig umzusetzen sind, hält Muschwitz stand: "Ein Masterplan zielt nie darauf, im nächsten Jahr umgesetzt zu werden, sondern liefert Ideen, worauf man in der mittel- und langfristigen Planung hinarbeiten könnte."Für das brachliegende Bahnausbesserungswerk haben die Studenten die Vision von exklusiven Wohnungen in der denkmalgeschützten Eisenbahnhalle. "Diese könnte loftmäßig mit viel Glas ausgebaut werden", erklärt Muschwitz. Für die Jägerkaserne schlagen die Studenten schlichtere Wohnbebauung vor, die Gneisenau-Kaserne könnte zum Stadtteilzentrum mit Kultur, Handel, Dienstleistung und Ärzten werden. "Würde man die Regionalbahn-Westtrasse zwischen Trier und Luxemburg beleben und dazu eine Stadtbahn u-förmig vom Ausbesserungswerk über den West-Bahnhof, Pallien, Ehrang und dort über die Brücke bis nach Trier-Süd fahren lassen, wären die neuen Wohnviertel super angebunden und die Verkehrsprobleme im Stadtteil gelöst."Sozialdezernent Georg Bernarding, Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani und andere Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind bei der Präsentation am Mittwoch dabei. "Wir haben eng mit der Stadt zusammengearbeitet - und unsere Ideen sind sehr positiv aufgenommen worden", erklärt Muschwitz.

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