Laufend gute Ideen
TRIER. Geht es nach Mischa Martini, wird es in Trier nie langweilig. Der Autor stellte in der Akademischen Buchhandlung seinen fünften Krimi "Inkasso Mosel" vor.
Die Ideen fürs Schreiben kommen Mischa Martini beim Joggen. Der Autor, Journalist und Verleger muss bei diesem Buch viel gelaufen sein. Sowohl dem Leser als auch den Protagonisten wird es in seinem fünften Mosel-Krimi "Inkasso Mosel" nie langweilig.Kommissar Waldemar Bock hat Urlaub. Die Zeit nutzt er, um die neue Wohnung zu renovieren, die er mit seiner hoch schwangeren Freundin Doris beziehen will. Die Arbeit verzögert sich jedoch, denn Walde wird zu einem Mordfall gerufen.Das Opfer ist die 22-jährige Tochter eines Richters. Ein Hauptverdächtiger ist schnell ermittelt. Der halbseidene Bauunternehmer Balzer pflegte ein Verhältnis zu der Studentin und hat sich zur Tatzeit in ihrer Wohnung aufgehalten.Wiedersehen mit alten Bekannten
Die Presse wird schnell auf den Fall aufmerksam, zumal wenig später der Richter auch noch in einen Justiz-Skandal verwickelt ist. Weil er einen Termin verstreichen ließ, müssen zwei verhaftete Geiselnehmer auf freien Fuß gesetzt werden.Obwohl sich Walde noch offiziell im Urlaub befindet, beteiligt er sich an den Ermittlungen. Und nicht nur das. Nebenbei ist er auch noch illegalen Graffiti-Sprayern und einem russischen Geldeintreiber auf der Spur, der seinen Forderungen auf physische Weise Nachruck verleiht."Inkasso Mosel" ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Gabi stellt mit ihrer Dreistigkeit, ihrem Temperament und ihrer Schlagfertigkeit die Geduld der Kollegen wieder oft auf eine harte Probe. Grabbe wird immer noch bei der Beschreibung einer Leiche schlecht. Und Uli versucht sich weiterhin - ohne wirtschaftlichen Erfolg - an einer Trierer Konkurrenzzeitung, die Themen behandelt, "die seiner alten Tageszeitung zu heiß waren".In seinen Büchern wird deutlich, dass Mischa Martini auch als Journalist arbeitet. Über die Medien verfolgt er aufmerksam das Geschehen in der Region, das er in mehr oder weniger stark abgewandelter Form in seine Krimis einbaut. Für die Authentizität der Geschichten recherchiert er gründlich.Die zahlreichen inhaltlichen Details tragen in hohem Maße zur Unterhaltung bei. Martini lenkt mit vielen Nebenhandlungen immer wieder vom Mordfall, der zeitweise selbst zur Nebenhandlung wird, ab.Darunter leidet die Spannung der Story allerdings nicht. Für vermeintlich bezugslose Ereignisse schafft er immer einen glaubwürdigen Zusammenhang. Martini-Fans können wohl auch in Zukunft auf ihren Autor bauen. Die Story für einen sechsten Band hat er schon.