Laut und erfolgreich

Der Wahltrierer Chitral "Chity" Somapala hat im halbvollen Exhaus das Debut seiner neuen Band "Civilization One" vorgestellt.

Trier. "Chity, ich will ein Kind von dir !", ruft ein Fan unter völliger Verkennung biologischer Gegebenheiten, und der Angerufene, Metalsänger Chitral Somapala lacht. Es wird überhaupt viel gelacht an diesem Abend: Freundschaftlich nennt man diese Stimmung wohl, die ganz nebenbei zeigt, dass das düstere Image des Metal oftmals nur künstlerische Fassade ist.Grund für den Kinderwunsch ist die sehr überzeugende Darbietung Somapalas und seiner Metalband "Civilization One", die im Exhaus ihr CD-Debut "Revolution Rising" vorstellt und dazu einige laute Gäste mitgebracht hat. Etwa 130 Fans, meist schwarz gewandet mit langen Mähnen, haben sich dazu im Exhaus eingefunden. Etwas mehr Zulauf hätte sicherlich nicht geschadet, aber immerhin, der Saal ist voll genug, um nicht leer zu wirken. Solide eröffnet wird der Abend durch den True-Metal von "Messenger". Die Saarländer sind seit 15 Jahren im Namen des Metal unterwegs und haben sich durch Dutzende Live-Gigs eine solide Fanbasis erarbeitet.Danach geben "The Mist" ein Heimspiel im Exhaus: Die fünf Musiker machen seit etwa fünf Jahren melodischen Metal, den sie auch in eigenproduzierten Kurzalben veröffentlichen.Dann kommen "Moretallica" und covern die Klassiker der amerikanischen Metal-Legende Metallica: Das macht es natürlich prinzipiell erst mal leicht, Stimmung zu machen, da die Lieder echten Metalfans ja wohlbekannt sind. Andererseits erfordert die überzeugende Kopie der auch schon zu orchestralen Ehren gelangten Vorbilder ein sehr druckvolles, dynamisches Spiel mit präzisem Timing. Die Trierer nehmen diese Hürde scheinbar mühelos und werden vom Fachpublikum erst nach einigen Zugaben entlassen."Chity" scherzt mit dem Publikum

Schließlich betreten Chitral Somapala und seine neue Band "Civilization One" die Bühne des Exhaus-Kellers. Da der Raum mit etwa 130 Leuten nicht allzu dicht gefüllt ist, herrscht eine vertraute Atmosphäre vor. "Chity", wie ihn seine Fans nennen, scherzt mit dem Publikum in seinem eigenen Slang, der alle paar Worte die Sprache wechselt. Dann lässt er während der zügigen, aber nicht allzu harten Nummern seine überraschend hohe, wandlungsfähige Stimme über die Instrumentalbretter fegen, die seine Mitstreiter auslegen. Auch bei denen handelt es sich um erfahrene Profimusiker aus aller Welt, die bereits in anderen Bands erfolgreich sind oder waren. Der aus Sri Lanka stammende Wahltrierer Somapala selbst feierte als Sänger bei den Metalbands "Firewind" und "Avalon" beachtliche Szeneerfolge und hat treue Fans nicht nur im Exhaus, sondern auch in Asien und Amerika. Jetzt gilt es allerdings erst mal, das Heimspiel zu genießen: Dazu liefern sich die zwei Gitarristen rasante Soliduelle im Stile von Iron Maiden, um dann wieder unisono ihre Riffs zu feuern. Da der Songkatalog der "ersten Zivilisation" mit nur einem Album noch eher kurz ist, wird mit "Breaking the Law" noch ein Judas-Priest-Cover dazugelegt, bevor das Konzert mit zwei Zugaben endet.

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