Lauter(e) Hilferufe

Es werden immer mehr: 683 565 Hilfesuchende haben im vergangenen Jahr die Dienstleistungen der Caritas im Bistum Trier angenommen - elf Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem die Armut stellt sich als wachsendes Problem heraus.

Trier. (red) "Armut ist ein wachsendes Problem auch in der Diözese Trier", sagt Diözesan-Caritasdirektorin Birgit Kugel zu den Ergebnissen der Caritas-Statistik 2006. Demnach nahmen insgesamt 683 565 Menschen die 1576 sozial-karitativen Dienste und Einrichtungen der Caritas im Bistum Trier in Anspruch. Dies waren elf Prozent mehr Hilfesuchende und vier Prozent mehr Angebote als im Vorjahr. "Vor diesem Hintergrund sind wir dankbar, dass neben den vielen engagierten Hauptamtlichen über 10 000 Ehrenamtliche die sozial-karitativen Dienste und Einrichtungen unterstützen." Die Zahl dieser Ehrenamtlichen ist im Vergleich zu 2005 um 1122 Menschen (12,3 Prozent) gestiegen.Der hohe Anstieg der Klientenzahlen ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. An erster Stelle steht der Zuwachs um 36 Prozent bei den sozialen Diensten. Diese nehmen 26 Prozent aller Hilfesuchenden in Anspruch. Hier wurden insbesondere die Angebote der Allgemeinen Sozialberatung (plus rund 1500 Klienten), der Tafeln (plus rund 20 000 Hilfesuchende) sowie der Kleiderkammern und Möbellager (plus rund 2600 Nutzer) verstärkt nachgefragt. Dies seien eindeutige Indikatoren für wachsende Armut, so Kugel. Hinzu kommt, dass in diesen Diensten der Anteil der Klienten, die von Sozialgeld, Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung leben, hoch ist. Der größte Teil der Klienten, 56 Prozent, also 378 710 Patienten, wird nach wie vor in der Gesundheitshilfe betreut. Allein bei den katholischen Krankenhäusern sind es über 300 000 und bei den Sozialstationen über 21 000 Menschen. 53 334 Kinder und Jugendliche nahmen die Kinder- und Jugendhilfe in Anspruch. Dabei reicht das Angebot von Kindertagesstätten, Spiel- und Lernstuben und Horten über Berufsbildungsangebote bis zu Jugendhilfezentren mit differenzierten Hilfeangeboten. Die katholischen Kindertageseinrichtungen betreuten über 46 000 Kinder. Vier Prozent aller Hilfesuchenden - 28 227 Personen - benötigen Angebote der Altenhilfe. Zum Beispiel betreuten die katholischen Wohn- oder Pflegeheime über 14 000 Personen. Wie auf Bundesebene stieg auch im Bistum Trier im stationären Bereich die Bewohnerzahl (plus 3,7 Prozent).Die hauptamtliche Caritas im Bistum Trier ist ein Netzwerk von rund 400 karitativen Trägern. Mit 39 580 hauptamtlich Beschäftigten (28 030 Vollzeitstellen) sind diese auch gewichtige Arbeitgeber. Im Vergleich zu 2006 stieg die Zahl der Beschäftigten um 2,6 Prozent. Für die Caritas ist ehrenamtliches Engagement auch in den hauptamtlichen Diensten und Einrichtungen eine tragende Säule. Ihre Zahl stieg auf 10 259 Personen, 12,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Mehrzahl arbeitet in sozialen Diensten, zum Beispiel in Kleiderkammern, Tafelprojekten oder Betreuungsvereinen. 30 Prozent engagieren sich in der Kinder- und Jugendhilfe - davon über 3000 allein in den Eltern- und Vorschulausschüssen der Kindertageseinrichtungen.

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