Leben im Umbruch

Der frisch geweihte Priester Markus Krastl wird demnächst in vier Gemeinden Triers als Kaplan eingesetzt. Der neuen Lebensphase sieht er mit Spannung und Gelassenheit zugleich entgegen.

 Nach seiner kürzlichen Priesterweihe wird Markus Krastl ab August für drei Jahre als Kaplan in Trier eingesetzt. Er freut sich bereits auf diese Zeit. TV-Foto: Anita Lozina

Nach seiner kürzlichen Priesterweihe wird Markus Krastl ab August für drei Jahre als Kaplan in Trier eingesetzt. Er freut sich bereits auf diese Zeit. TV-Foto: Anita Lozina

Trier. Das Leben des Seelsorgers Markus Krastl ist im Umbruch. Zusammen mit den Kollegen seines Pastoralkurses, Jan Lehmann, Konrad Lisowski, Axel Michael Feldmann und Jochen Kohr, wurde er Anfang Juli zum Priester geweiht und wird am morgigen 12. August seinen Dienst als Kaplan antreten. Drei Jahre wird er dann in vier Gemeinden in Trier (St. Augustinus und St. Andreas in Tarforst, St. Anna in Olewig und St. Georg in Irsch) eingesetzt werden.Doch noch ist der neue Lebensabschnitt des 32-Jährigen eher von Alltag und Umzugskartons geprägt. "Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, Priester zu sein. Ehrlich gesagt, fühle ich mich noch wie in der Ausbildung", erzählt der sympathische junge Mann. Aber auch, wenn die neue Situation noch etwas unwirklich erscheint, steckt im Leben als Priester eine Faszination, der er sich nicht entziehen kann. "Eine Messe halten oder Sakramente spenden ist eine ganz andere Dimension der Seelsorge."Das bedeute jedoch nicht, sich in der kirchlichen Welt abzuschotten. Im Gegenteil, auch als Seelsorger brauche man einen Ausgleich. "Ich bin eigentlich normal interessiert", erzählt Krastl. "Ich gehe ins Kino wie jeder andere Mensch auch oder setze mich in eine Kneipe mit lauter Musik. Nur meine Discozeit, die ist vorbei", sagt er. So ist man auch nicht überrascht, wenn er erzählt, dass er sich auf den Simpsons-Film freut oder gerne Musik der Sängerin Pink hört.Gebet als Ausgleich

Aber auch das Gebet ist für Krastl ein solcher Ausgleich. "Im Gebet erfahre ich eine gedankliche Kommunikation mit Gott. Es hilft mir, mich selbst zu betrachten und meine Batterien aufzuladen."Natürlich werde er oft gefragt, ob es nicht schwierig sei, sich zum Zölibat zu verpflichten. "Wer hat gesagt, dass es einfach ist? Meine Eltern werden niemals Enkelkinder haben, und das ist natürlich ein Verzicht." Doch diesen wähle er sehr bewusst, da ihm die Ehe eine Priorität abverlangen würde, die er einfach nicht geben könne. "Meine erste Liebe sieht definitiv anders aus. Ich habe eine Beziehung mit Gott, und mein Leben sind die Menschen, mit denen ich Gott und den Glauben erfahre." Dieses Leben kann er nun auch in Angriff nehmen. Doch aufgeregt ist er dennoch nicht. "Man denkt ja während der Ausbildung schon lange an diese Zeit. Es ist mehr eine Vorfreude auf das Neue, was da kommt."

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