Lebensabend im Herzen der Stadt

TRIER. Die ungewöhnliche Kombination von Hotel und Seniorenresidenz am Zuckerberg schreibt eine Erfolgsgeschichte. Nach fünf Jahren ist die Einrichtung zu 100 Prozent ausgelastet und verbucht über 7200 Hotelübernachtungen pro Jahr.

"Die ersten Jahre waren kein Zuckerschlecken", erinnert sich Geschäftsführer Manfred Zonker an die Anfangszeiten der Residenz am Zuckerberg zurück. Die Wohn- und Hotelanlage wurde im Jahr 1999 auf dem ehemaligen Gelände der Zigarettenfabrik Landewyck gebaut und startete den Betrieb zunächst im Verbund der Rentaco Residenzen mit dem Einzug der ersten zwei Bewohner. Bis Ende 2000 hat die Einrichtung 76 Bewohner und 61 Mitarbeiter gezählt. Dennoch gab es einen Schnitt, als die Berliner Rentaco AG das Insolvenzverfahren beantragte, da unter anderem die neu eröffneten Seniorenresidenzen in Trier, Köln und Mainz nicht die erwarteten Belegungszahlen brachten; ein neues Projekt in Berlin wurde ebenfalls zurückgestellt. Zum fünften Geburtstag ist das "Staubfest" aus dem Gründungsjahr für Verwaltungsleiterin Andrea Cremer nur noch Erinnerung. Die Belegungsquote beträgt derzeit seit einem halben Jahr konstant 100 Prozent. "Es war ein schwieriger Weg, dahinzukommen. Auch für die nächsten Jahre ist es unser Ziel, zu 100 Prozent ausgelastet zu sein." Das Durchschnittsalter der 170 ständigen Bewohner, die sich auf die Bereiche Residenzwohnen und Pflegewohnen aufteilen, liegt bei 81 Jahren. Dazu können noch 50 Hotelgäste das Angebot nutzen, so dass insgesamt rund 220 Menschen in der Einrichtung wohnen können, um deren Wohl sich 125 Mitarbeiter in Teil- und Vollzeitstellen kümmern. Diese Kombination von verschiedenen Wohnformen und die Durchmischung der Generationen "harmoniert sehr gut", zieht Cremer eine positive Bilanz. Auch Oberbürgermeister Helmut Schröer, der zum Festtag gratulierte, betonte, wie wichtig es sei, dass solche "Einrichtungen mitten in der Stadt sind". Angesichts des Trends, nach dem "immer mehr ältere Menschen vom Land in die Stadt ziehen, um Dienstleistungen und Einrichtungen in Anspruch nehmen zu können", würden die innerstädtischen Standorte immer bedeutender. Es komme darauf an, "wie man mit Menschen umgeht" und dass sich die Wertschätzung älterer Menschen durch "Achtung, Respekt und Menschenwürde, die wir Ihnen im Alter schulden" zeige, erklärte Dechant Josef Mettel. Um die Belange der Bewohner kümmert sich auch der Bewohnerbeirat als Vermittler zwischen den dort lebenden Menschen und der Hausleitung. "Wenn nötig, können wir in allen Bereichen Unterstützung bieten", sagt Andrea Cremer. Auch die Kurzzeitpflege während des Urlaubs von Angehörigen, einer vorübergehenden Erkrankung oder nach einem Krankenhausaufenthalt ist in der Residenz am Zuckerberg möglich. Das Haus pflege enge Kontakte zu den Sozialstationen. Ergänzend zu Betreuungsangebot und Hotelbetrieb biete die Residenz eine Reihe von Veranstaltungen, wie Konzerte, Ausstellungen, Tanznachmittage, Vorträge und Leserunden, ein Café sowie Restaurant.

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