Trier. (mc) Der Mann am Tisch der Tufa-Kneipe Textorium sitzt ruhig auf seinem Stuhl, der Blick wandert etwas nachdenklich umher - fast wirkt es, als ob Sascha Korff, Komiker aus Köln und Moderator des kurz zuvor geendeten "NightWash"-Abends im großen Saal der Tufa, ein besonnener Mensch ist. Der sein Temperament als Halbspanier beherrscht. Pustekuchen: Kaum 20 Minuten zuvor ist Korff noch auf der Bühne herumgelaufen, hat gelacht, gebrüllt, gereimt, und zusammen mit seinen vier Mitstreitern die rund 100 Zuhörer an diesem Abend in seinen Bann gezogen. Da regt sich der Mainzer Comedian Sven Hieronymus in breitem Dialekt über einen Schuleltern-Abend auf. Thomas Nicolai nimmt das Fernsehprogramm unter die Lupe, was ihn und die Zuschauer zu Gewinnaktionen - "ein Lebensbund mit drei Buchstaben, das zweite ist ein H" -, Angeboten für Nasenhaartrimmer und "reifen Frauen um die 50" führt. Johannes Flöck kämpft hingegen mit seinem anstehenden 40., der erste Lack sei ab, moniert seine Freundin, und schickt ihn zur Kosmetikerin - eine Tortur, deren Details Flöck mit Schaudern offenbart. Und Sebastian Jung startet leise, reißt aber das Publikum wiederholt zu Lachern und Beifall - vielleicht auch, weil er seine Hunsrücker Heimat kräftig auf die Schippe nimmt. "Wir haben in Hüffelsheim jetzt auch Handys mit eigenem Logo: Netzsuche steht drauf."Bei Korff, Moderator des unterhaltsamen Abends, dreht sich hingegen alles um Sex und Liebe. "Ich bin ein Künstler zum Anfassen. Und ich will das auch", ruft er dem Publikum am Ende zu. Auf seiner Suche nach einer Frau verzweifelt Korff unter anderem über Erotikfilme, "Da machen Frauen im Negligé dem Handwerker auf, und zwei Freudinnen sitzen nackt in der Küche!" Zum Glück gibt es ja das Publikum, dass Korff in bester "NightWash"-Tradition - Ursprung der Comedy-Reihe waren Auftritte von Nachwuchskünstlern in einem Kölner Waschsalon - einbindet. So kommen zwei erst ältere Damen, dann ein junges Paar in den "Genuss", zur Unterhaltung beizutragen. Und als Korff noch zum Abschluss Nicoles "Ein bisschen Frieden" in Gebärdensprache vorträgt, ist das Publikum nicht mehr zu halten: Am Ende gibt es zurecht frenetischen Beifall. Nächster Termin: Tufa, 5. Dezember.