Lebenslanger Einsatz für Kinder

Sie war unter den ersten Frauen, die Medizin studierten. In der Berliner Charité arbeitete sie in den 30ern neben dem bedeutenden Chirurg Ferdinand Sauerbruch; in Trier war sie jahrzehntelang als Kinderärztin tätig. Nun feierte Carla Arndts-Pohl ihren 101. Geburtstag.

 101 Jahre alt – das ist ein Grund zum Feiern, finden OB Klaus Jensen und Kinderärztin Dr. Carla Arndts-Pohl. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

101 Jahre alt – das ist ein Grund zum Feiern, finden OB Klaus Jensen und Kinderärztin Dr. Carla Arndts-Pohl. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier. (QO) Kinder waren und sind ihre Leidenschaft. "Noch heute geht ein Strahlen über ihr Gesicht, wenn sie Kinder sieht", sagt Marlies Rzepecki, die Tochter der Kinderärztin Carla Arndts-Pohl, die nun 101 Jahre alt wurde. Sohn Rudolf und Enkel Andreas, Verwandte und Freunde feiern mit ihr, und auch Oberbürgermeister Klaus Jensen ist zum Gratulieren erschienen. Die hochbetagte Dame freut sich über den Besuch, lächelt und gibt trockene Kommentare ab. "Ist das so etwas Wichtiges?", fragt sie, als alle mit Sekt anstoßen und die Kameras blitzen.Nachmittags ging es zu Hausbesuchen aufs Land

1906 in Köln geboren, promovierte Carla Arndts-Pohl dort im Jahr 1934, bevor sie einige Jahre an der Berliner Charité arbeitete. "Im Aufzug wurde sie immer als "Schwester" angesprochen - Ärztinnen waren damals eine Seltenheit", sagt Tochter Marlies. 1944 wurde Carla Arndts-Pohl mit ihrem Mann, einem Journalisten, und ihrem kleinen Sohn aus Berlin evakuiert und kam nach Treis an der Mosel, wo sie Verwandte hatte. Über Cochem gelangte sie vor 60 Jahren nach Trier, wo sie eine Praxis eröffnete und bis ins hohe Alter als Kinderärztin tätig war. "Sie war sehr engagiert, eine tolle Persönlichkeit. Nachmittags fuhr sie immer raus aufs Land für Hausbesuche", erinnert sich Marlies Rzepecki. Dennoch habe die Mutter auch Zeit für ihre eigenen Kinder gehabt. Noch heute ist Carla Arndts-Pohl gern in Trier unterwegs, freut sich über jedes Kind, was ihr begegnet - und über so manchen früheren Patienten. Verwandte und Freunde gratulieren ihr ganz herzlich und wünschen ihr weiterhin alles Gute.

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