Lebenswert - trotz Verkehrsbrennpunkten

Zewen - für viele Trierer nur eine Durchfahrt auf dem Weg zur Tankstelle nach Wasserbillig. Doch der Ortsteil bietet für seine Einwohner ein gutes Lebensumfeld, mit dem die meisten sehr zufrieden sind. Aber eben diese Tanktouristen bringen für die Zewener viele Probleme mit sich.

 Stillstand ist selten: Auf der B 49 in Trier-Zewen herrscht von den frühen Morgenstunden bis spätabends reger Verkehr – Tag für Tag. TV-Foto: Alexander Funk

Stillstand ist selten: Auf der B 49 in Trier-Zewen herrscht von den frühen Morgenstunden bis spätabends reger Verkehr – Tag für Tag. TV-Foto: Alexander Funk

 Auf Einladung des TV diskutierten Zewener Bürger über ihren Stadtteil. TV-Foto: Christian Brunker

Auf Einladung des TV diskutierten Zewener Bürger über ihren Stadtteil. TV-Foto: Christian Brunker

Trier-Zewen. "In Zewen lässt es sich gut leben": Das war trotz aller vorgebrachten Probleme des Stadtteils das abschließende Fazit beim Ortsgespräch in Triers südwestlichstem Stadtteil. Knapp 30 Bürger diskutieren darüber, was Zewen auf der einen Seite so lebenswert macht, aber auch wo die größten Probleme liegen. Moderiert wurde die Veranstaltung von TV-Redaktionsmitglied Alexander Funk. Die Zewener lobten die gute Versorgung im Ortsteil: Bäcker, Metzger, Ärzte, Apotheken sind direkt im Ort und auch für ältere Menschen gut erreichbar. Dazu bieten die vielen Vereine ein breites Angebot und ein lebendiges Vereinsleben, in dem sich auch die Jungen gerne einbringen. Dazu kommt die Nähe zu den schönen Waldgebieten rund um Zewen und den Radwegen an der Mosel, Saar und Sauer.Doch es gibt auch viele Probleme: Was den meisten wirklich unter den Nägeln brennt ist eine Ortsumgehung, die den täglichen Tankstellen-Verkehr nach Wasserbillig um den Ort herumleiten würde. "Das wäre die wichtigste Maßnahme", sagt Stefan Binz, "denn 20 000 Autos fahren hier jeden Tag durch". Die Vorschläge der Zewener reichen dabei von einer Tunnellösung bis zu einer Umgehung entlang der Mosel wie auf der anderen Seite in Konz. Aber große Hoffnung, dass kurz- oder mittelfristig eine Ortsumgehung gebaut wird, haben sie nicht. Die neue Ampellösung (Ecke B 49/Kantstraße) stößt dabei nicht auf ungeteilte Zustimmung. Viele fragen sich, warum die Ampel auch nachts geschaltet sein muss, wo es ihrer Ansicht nach überhaupt nicht nötig wäre.Viele Zewener stört aber nicht nur der Verkehr auf der Bundesstraße, auch die Situation im Ort selbst stößt auf Kritik. Vor allem, dass viele Straßen rücksichtslos zugeparkt werden, so dass nicht einmal der Notarzt durchkäme, geschweige denn die Feuerwehr, wenn es denn einmal brennen sollte. "Hier sollte das Ordnungsamt mal konsequent durchgreifen, vielleicht lernen sie es dann", wünschen sich die Zewener. Denn derzeit sei das Ordnungsamt in Zewen fast nicht präsent, und dementsprechend wild werde geparkt. Das sei einer der Nachteile der Randlage im Gegensatz zu den innerstädtischen Stadtteilen. Außerdem sehen viele - aber nicht alle - Zewener den Bedarf an neuen Baugebieten. Denn viele Kinder wollten in Zewen bleiben, aber es fehle der Platz. Auch wegen der günstigen Lage in der Nähe zu Luxemburg sei die Nachfrage groß. "Man muss sich doch weiterentwickeln", sagt Ortsvorsteherin Maria-Elisabeth Grünhäuser. Dabei wird eine Entwicklung in Richtung Euren präferiert. Aktuell stört viele Zewener zudem der Zustand des Friedhofs und der Leichenhalle. "Das ist ein Schandfleck für alle", sagt Reinhold Zimmer. Doch alle Probleme können die Zewener nicht davon abhalten, gerne in ihrem Stadtteil zu leben, denn trotz allem sei er "sehr attraktiv".

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