Die flinken Fingerbewegungen von Laura Patchen an der Tabla sind nur noch schwer mit Blicken zu verfolgen. Von Fingerschlag zu Fingerschlag scheint sie ein Stück weit mehr mit ihrem Instrument zu verschmelzen. Laura Patchen läutete einen Hauch von Indien in der AVG-Aula ein. Und die achtzig Zuhörer hatten keine Wahl: der Trommelrhythmus riss mit. Von Indien ging die Musikreise weiter - in die Bretagne. "coolMasala"-Musiker Christian Poske hat vier bretonische Tänze im Zweivierteltakt mit Sitar, Saxophon und orientalischer Percussion neu arrangiert. Das außergewöhnliche Arrangement war einer der zwölf Treffer, den die aus Gusterath stammende Wahlberlinerin Miriam Carl plus Band während ihres Heimspiels landete. Jedes Stück des außergewöhnlichen Quartetts hat seinen eigenen Charme: "Blaue Träne", eine Eigenkomposition von Miriam Carl, ist ein Lied, das die Hoffnung trägt, dass Gefühle wie Angst und Trauer mit der Zeit überwunden werden können. Gitarren- und Tenorsaxofonklänge (Thomas Pertzel), die sanfte und doch tief ergreifende Stimme von Miriam Carl und die Lyrik des Stücks geben dem Zuhörer tatsächlich das Gefühl, das die Musik alle unliebsamen Emotionen fortzutragen vermag. Schottische Balladen, Lieder aus Schweden

Oder bei "Love Love Lina", einem skandinavischen Lied, dass die wohltuende Wirkung der Sonne preist, scheint sich mit Gesang, Trommelklängen und zarten Gitarrenklängen die lebensbringende energetische Kraft der Sonne im dem Veranstaltungsort breit zu machen. Ob schottische Balladen oder schwedische traditionelle Lieder: Miriam Carl singt in der Originalsprache. Seit zwei Jahren spielt die Band um die ehemalige AVG-Schülerin und ihren Freund Christian Poske zusammen. Den "exotischen" Musikern ist es gelungen, scheinbar unvereinbare Stilrichtungen zu einer harmonischen Klangwelt zusammenzubringen: traditionelle Musik aus Nordeuropa mit Jazzelementen mit dem Einfluss aus Ost und West. Die Musik von "coolMasala" zeichnet Lächeln in die Gesichter, lässt Gedanken fließen und Körper sich entspannen. Nach dem zweistündigen besonderen Konzert lassen die Zuhörer die fantastischen vier nicht ohne Zugabe und viel Applaus von der Bühne.