Trier. (red) In Deutschland ist es seit 2004 möglich, einen Schriftdolmetscher als Kommunikationshilfe einzusetzen und in wichtigen Situationen auch bezahlt zu bekommen. Seit einem Monat gibt es nun auch für Rheinland-Pfalz und Saarland eine Vermittlungsstelle für Schriftdolmetscher.Schwerhörige und ertaubte Menschen haben gelernt, mit Hörgeräten, Absehen und Kombinieren in vielen Situationen klar zu kommen", erklärt Vanessa Agné, selbst hochgradig schwerhörig. Die Lücken, die durch den Hörverlust entstehen, werden dann so gut es geht ausgeglichen. Immer genüge das allerdings nicht: bei Behördengängen, beim Arzt, bei Gericht - da könne jedes Wort entscheiden und müsse genau verstanden werden. "Und auch bei langen und großen Veranstaltungen, wie beispielsweise dem Bürgerkongress im letzten Monat, hätte ich früher nach höchstens einem halben Tag aufgeben müssen", sagt Vanessa Agné.Jetzt nutzt sie hierfür Schriftdolmetscher, die alles mitschreiben, was gesprochen wird. Auch während sie selbst redet, erscheint jedes ihrer Worte fast zeitgleich auf einer Leinwand. Denn im Nachbarraum sitzt die Schriftdolmetscherin Birgit Nofftz und gibt das Gehörte mittels Spracherkennung in ihren Laptop ein. Von dort wird es dann mit Hilfe eines Beamers an die Leinwand hinter der Vortragenden projiziert. "Für mich ist das ein abwechslungsreicher und spannender Beruf", erzählt die Schriftdolmetscherin, "und die Betroffenen können entspannt verstehen. Eben: Lesen statt nur hören."In Rheinland-Pfalz und im Saarland können sich Betroffene bei Bedarf an die Schriftdolmetschervermittlung Kombia unter Telefon 0651/1453003 wenden.