Leseratten belagern Bücher-Burg

TRIER. Die Grundschule Mariahof hat seit einigen Wochen eine neue Schulbücherei. Gestaltet wurde sie gemeinsam von Kindern, Eltern und Lehrern in Form einer Burg. Die Grundschule Mariahof feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen.

 Lesen mit Begeisterung in der neuen Bücherburg: Die Schüler der Grundschule Mariahof freuen sich, wenn noch mehr Bücher hinzukommen.Foto: Thorsten Klein

Lesen mit Begeisterung in der neuen Bücherburg: Die Schüler der Grundschule Mariahof freuen sich, wenn noch mehr Bücher hinzukommen.Foto: Thorsten Klein

Wie wichtig das Lesen für Kinder ist, hat erst kürzlich wieder die PISA- Studie gezeigt. Mit der jetzt geschaffenen Leseburg soll der Spaß an den Büchern bei den Grundschülern geweckt werden. "Neun Monate hat es gedauert - vom ersten Gedanken bis dann die Burg fertig gestaltet war", erzählt Christina Lehmann, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins. Aber auch schon vor der Bücherburg hatte die Grundschule eine Bücherei. Platzprobleme machten einen Umbau der seit 1995 bestehenden Bücherei notwendig, die damals mit finanzieller Unterstützung der Nikolaus-Koch-Stiftung aufgebaut wurde.Kinder gestalten Lese-Ecke selbst

Nun sind die Computer mit Internetanschlüssen und die Bücher in einem Raum. Durch die Idee, die Bücherei als Burg zu konzipieren, habe man die nötige Abtrennung erreicht, erklärt Christina Lehmann. Auch wenn die Idee zum Bau der Leseburg von den Eltern und Lehrern kam - an der Umsetzung hatten die Grundschüler einen großen Anteil. Mit Pinsel und Farbe waren sie an vielen Vor- und Nachmittagen tätig, um ihrer Lese-Ecke ein buntes Aussehen zu geben. Mit dem Ergebnis sind alle zufrieden. "Es hat total viel Spaß gemacht, jetzt wünsch ich mir noch viele Wissensbücher für die Bücherburg", meint die neunjährige Olga. Die Lesekompetenz der Kinder zu verbessern ist ein zentrales Anliegen der Grundschule. Egal ob erstes oder viertes Schuljahr, in der Grundschule Mariahof verbringt jede Klasse eine Stunde in der Woche in der Bücherei. Auch kommt in der ersten und zweiten Klasse das Vorlesen nicht zu kurz. "In vielen Familien wird den Kindern nicht mehr vorgelesen", erläutert Annette Clasen, Schulelternsprecherin der Grundschule. Damit die Bücherburg in Zukunft mit noch mehr Büchern gefüllt ist, wird am Schulfest fleißig Geld gesammelt. Seit nun vierzig Jahren existiert die Grundschule und ist damit fast so alt wie der Stadtteil Mariahof. Die Schule wurde damals in Rekordzeit gebaut, denn eine Grundschule war unbedingt notwendig, da hauptsächlich junge Familien nach Mariahof zogen. "Von Anfang an war die Schule zu klein", erzählt Rektor Norbert Feichtner. Bereits nach sechs Jahren besuchten 535 Schüler die Schule. Auch eine ehrenamtliche Hausaufgabenhilfe wurde schon im Jahr 1979 eingeführt. Neuerdings übernimmt das Jugendzentrum Mariahof diesen Bereich. Das Jugendzentrum ist zum wichtigen Kooperationspartner der Schule geworden und bietet auch Sprachkurse für ausländische Schüler an.Schulfest am 19. Juni

Einen Namen hat sich die Schule auch durch ihre Erfolge im Sport gemacht. Zahlreiche Stadtmeisterschaften gewannen die Mannschaften aus Mariahof. Dass der Sport auch in der Freizeit der Kinder eine wichtige Rolle spielt, dafür setzt sich auch der Förderverein der Schule ein und bietet zusammen mit dem Jugendzentrum dienstags und mittwochs von 16 bis 18 Uhr auf dem Sportplatz ein breites Sportangebot für alle Kinder des Stadtteils an. Die Grundschule lädt aus Anlass ihres 40-jährigen Bestehens zum Schulfest am Samstag, 19. Juni, ab 11 Uhr ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort