Letzte Abfahrt 0.40 Uhr

TRIER. Seit etlichen Jahren kämpfen die Studenten-Vertreter um den Einsatz von "Nachtbussen". Nun haben sie den ersten kleinen Teil-Erfolg erreicht: Ab dem kommenden Semester fährt donnerstags, eine Stunde später als an Werktagen gewohnt, ein Bus aus der Stadt zur Universität.

Das Glas Bier ist noch halb voll, die Uhr tickt aber schon unbarmherzig in Richtung Zwölf, die Abfahrt des letzten Busses zur Universität an diesem Abend rückt näher. Wie oft schon haben Studenten diesen Moment verflucht. Und wie oft schon haben ihre Vertreter mit den Stadtwerken Diskussionen darüber geführt, ob nicht der Einsatz von später abfahrenden Bussen sinnvoll sei. Dreimal wurde das dann auch ausgetestet in der Vergangenheit (Stichwort "Nachtbus-Aktionen") - und dreimal wurden zufrieden stellende Nutzer-Zahlen erreicht. Deswegen beschloss der Asta Trier jetzt in Zusammenarbeit mit dem FH-Asta und den Stadtwerken, dass ab dem 3. November donnerstags eine Stunde später ein weiterer Bus fährt. Um 0.40 Uhr geht's am Westbahnhof los, quer durch die Stadt, der Linie drei folgend hoch zur Uni, von dort aus über Olewig, Südallee und Saarstraße zurück in Richtung Fuhrpark - rund eine Stunde beträgt die Gesamtfahrzeit. Donnerstag ist studentischer Feiertag

"Donnerstags ist für viele Studenten der Haupt-Feiertag, deswegen macht es dann am meisten Sinn", erklärt Asta-Verkehrsreferent Karl Erm. "Außerdem haben wir bei unseren Nachtbus-Aktionen die Erfahrungen gemacht, dass um diese Zeit besonders viele Studenten den Bus nutzen, später ebbt es dann schon wieder ab." Umsonst gibt es das Angebot aber nicht. Weil die Stadtwerke sich finanziell nicht beteiligen, sondern sich nur vom Asta beauftragen lassen, bleibt die Finanzierung an den Studenten hängen. Erm erklärt das Modell: "Es gibt eine Misch-Finanzierung. Jeder zahlt einen Euro Nachtzuschlag, eventuell nicht gedeckte Kosten übernehmen der Uni-Asta und der FH-Asta." Aber wie viel wird sich ab dem 3. November tatsächlich an der oben geschilderten Situation ändern? Die Uhr wird wieder unbarmherzig ticken, die Abfahrt des letzten Busses näher rücken, und das Glas, vermutlich das nächste oder übernächste, immer noch (beziehungsweise: schon wieder) halbvoll sein. Und die Studenten werden den Moment wieder verfluchen - und sich fragen, warum eigentlich nicht noch um 2 Uhr ein Bus fährt...

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