Letzte Ruhe im Friedwald

LOSHEIM. In einem Waldstück bei Britten sind künftig Urnen-Beisetzung in der Nähe von Bäumen, Sträuchern oder Felsen möglich. Die entsprechenden Kooperationsverträge haben kürzlich im Losheimer Rathaus die Gemeinde als Friedhofsträger sowie die Forstverwaltung der Familie Wendelin von Boch sowie die Firma RuheForst, die das Konzept für den Waldfriedhof erarbeitet hat, unterzeichnet.

In der Gemeinde Losheim entsteht der erste Friedwald im Kreis Merzig-Wadern. Das betreffende Waldstück ist zum Teil Eigentum der Gemeinde, zum Teil gehört es der Familie des Villeroy & Boch-Konzern-Chefs Wendelin von Boch. Anfang September hatte das zuständige saarländische Umweltministerium die Genehmigung für den "Ruheforst Losheim am See" erteilt. Dort sind zukünftig Bestattungen im Umfeld so genannter Ruhe-Biotope möglich. Das kann ein Baum sein, ein moosüberzogener Baumstumpf, ein Strauch oder eine Felsformation. Sie bilden den Mittelpunkt der Begräbnisstätte, um sie herum können bis zu zehn Grabstätten für Urnen angelegt werden, die für Familienmitglieder oder aber auch einen Freundeskreis reserviert werden können. Es ist aber auch möglich, ein Ruhe-Biotop als Einzel-Grabstätte zu erwerben. Ebenfalls möglich sind Gemeinschafts-Biotope. Zurzeit sind auf einer 3,86 Hektar großen Waldfläche 335 Ruhe-Biotope ausgewiesen. Das Umweltministerium hat insgesamt eine Fläche von 22 Hektar zur Nutzung als Friedwald genehmigt. Die Kosten für die Grabstätten richten sich nach der Beschaffenheit der natürlichen Ruhe-Biotope und danach, ob eine Grabstätte als Einzel-, Gemeinschafts- oder Familien-Biotop erworben wird. Sie liegen zwischen rund 499 Euro für einen Grabplatz in einem Gemeinschafts-Biotop und 5220 Euro für ein Einzel- Biotop.

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