Liaison mit Tradition

TRIER. (kbb) Bei ihren traditionellen Neujahrsempfang im Kurfürstlichen Palais konnte die Deutsch-Französische Gesellschaft (DFG) Trier in diesem Jahr auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken. In der Bilanz ist dies eine bilaterale Erfolgsgeschichte.

Nur zwölf Jahre lagen zwischen dem Kriegsende und der Gründungsversammlung der DFG im Februar 1957. Von Partnerschaft ist zu dieser Zeit die Rede, später von tiefer Freundschaft. "Die deutsch-französische Verständigung war damals etwas völlig Neues", sagte Hansjürgen Cornelius, Präsident der DFG Trier in seiner Ansprache. Heute werde das oft als selbstverständlich wahrgenommen. Umso wichtiger sei deshalb eine enge Partnerschaft zwischen den Staaten. Anschließend stellte Josef-Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, mit Augenzwinkern fest: "Wenn man 50 Jahre alt wird, steht man mitten im Leben. Erinnerung und Zukunft halten sich die Waage." Nostalgische Erinnerung an die Anfänge

Für nostalgische Erinnerungen sorgte die Rede von Rémy Tritschler, Beigeordneter der Stadt Metz. Der persönliche Rückblick des Franzosen weckte Erinnerungen bei den vielen langjährigen Mitgliedern. Tritschler: "1960 kam es erstmals zu einem Austausch der Sinfonieorchester von Trier und Metz, ein Leichtathletik-Wettbewerb zwischen Trier, Luxemburg und Metz folgte zwei Jahre später." In einer Gesprächsrunde ließen die DFG-Vorstandsmitglieder Joachim Schütze, Daniel Portier und Ernst-Ludwig Göpfert die Jahre auf ihre Weise Revue passieren. "Die ersten Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich gab es ja schon 1950, ein Jahr nach der Gründung der Bundesrepublik", erklärte Joachim Schütze und verwies auf die erfolgreiche Genese der heutigen Europäischen Union auf dem Fundament der Montanunion, zu deren Gründungsmitgliedern neben den Benelux-Staaten und Italien auch Deutschland und Frankreich gehörten. Truppenabzug wurde zum Wendepunkt

Ernst-Ludwig Göpfert erinnerte an die erste deutsch-französische Woche im Juni 1963, DFG-Vizepräsident Daniel Portier beschrieb die Einrichtung des ersten Trierer DFG-Büros in einem französischen Militärgebäude an der heutigen Salvianstraße. Ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte der DFG war der Abzug der französischen Streitkräfte im Jahr 1999. "Zeitweise waren rund 15 000 französische Soldaten in Trier stationiert. Das macht sich schon bemerkbar, wenn die plötzlich nicht mehr da sind", sagte Portier. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Jazzcombo des Hindenburg-Gymnasiums Trier.

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