Licht in der Dämmerung

Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Manchmal sogar aus Mainz. Man kann darüber streiten, ob die Trierer SPD-Genossen das Glück verdient haben, dass ihnen eine Politikerin der allerersten Garnitur quasi ins Haus schneit.

Aber immerhin scheint es so zu sein, dass die Partei nach Jahren der politischen Dämmerung ihre Chance am Schopf packen will. Man hat der Versuchung widerstanden, nach dem Wahldebakel ein großes Hauen und Stechen zu beginnen. Die Fahrensleute der letzten Jahre haben signalisiert, dass man sie nicht mit der Motorsäge vom Steuerrad trennen muss. Das ist eine gute Voraussetzung für die neuen Leistungsträger. Dass Malu Dreyer ihre Bereitschaft zur Übernahme des Parteivorsitzes nicht über die Zeitung bekannt gibt, zeugt von Verständnis für die Seele der Partei. Dennoch läuft alles auf sie hinaus. Nicht nur, weil keine Alternativen in Sicht sind, sondern weil es einer unangefochtenen Spitzenkraft bedarf, um den Betrieb auf Vordermann zu bringen. An einer Erkenntnis wird allerdings niemand vorbeikommen, der den Parteivorsitz übernimmt: Die Musik spielt in Trier nicht in Vorstandssitzungen, sondern im Stadtrat. Wer den SPD-Laden sanieren will, muss sich intensiv um Kommunalpolitik kümmern. d.lintz@volksfreund.de

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