"Lichtblick" auf dem richtigen Weg

TRIER. Unser Bericht über das Initiativprojekt "Lichtblick" des Trierer Kinderschutzbundes hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Seit zwei Wochen steht das Telefon bei den Initiatoren kaum noch still.

"Kaum war der Artikel erschienen, gingen bei uns die ersten Anrufe ein. Darunter waren viele ehemals Betroffene, die uns gesagt haben, dass es sehr wichtig ist, dass endlich etwas für die Kinder suchtkranker Eltern getan wird", berichtet Elke Boné, Initiatorin des Projekts und zweite Vorsitzende des Trierer Kinderschutzbunds. Der Bericht über "Lichtblick" habe Erinnerungen aus der Vergangenheit wieder spürbar gemacht, hätten viele der Anrufer erzählt und sich spontan zur Hilfe bereit erklärt.So haben sich 19 Ehrenamtliche gefunden, die ihr Fachwissen für das Projekt einsetzen wollen. Die ersten sind bereits tatkräftig am Werk. Außerdem gab es Netzwerkangebote verschiedener Institutionen, worüber sich der Kinderschutzbund besonders freut."Für uns bedeuten die vielen und schnellen Reaktionen, dass wir mit unserer Idee auf dem richtigen Weg sind und Hilfe dringend gebraucht wird", sagt Elke Boné.Das Projekt "Lichtblick", das am 1. Juli 2004 starten soll, richtet sich an Kinder und Jugendliche aus Familien Suchtkranker und umfasst präventive Hilfen durch Gruppenangebote, therapeutische Hilfestellung und Freizeiten. In der Region Trier leben, unter Berücksichtigung der Dunkelziffer, 5000 Kinder in Suchtfamilien, erfasst sind 1000. Den Kindern, die häufig mit ihren kranken Eltern die Rollen tauschen, soll ein Stück Kindheit zurückgegeben werden. Geplant ist eine Anlaufstelle für etwa 30 Kinder, die von Fachpersonal betreut werden.Was dem Projekt fehlt, ist Startkapital. Ein Antrag an die "Aktion Mensch" läuft. "Wenn wir von dort eine Finanzspritze bekommen könnten, wäre das ein riesiger Schritt für die Verwirklichung des Projekts", erläutert Elke Boné. Ein erster Schritt ist gemacht. Der Paritätische Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland, zu dessen Mitgliedern der Trierer Kinderschutzbund gehört, hat das Projekt begutachtet und eine positive Empfehlung an die "Aktion Mensch" weitergegeben. "Nach unserer Auffassung erfüllt die Konzeption die Fördergrundsätze der ,Aktion Mensch', da es sich um einen zukunftsorientierten Lösungsansatz im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe handelt, der auf jeden Fall unterstützt werden sollte", heißt es in dem Schreiben. Auch das Fernsehen hat auf den TV -Artikel über "Lichtblick" reagiert. Der SWR zeigte einen Bericht über das Projekt.Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema "Die Situation von Kindern und Jugendlichen in Suchtfamilien" kommen darüber hinaus Fachleute zu Wort. Unter anderem diskutieren Professor Dr. Wolfgang Rauh vom Trierer Mutterhaus, der Diplom-Psychologe Andreas Stamm von der Trierer Suchtberatung "Die Tür" und die Diplom-Pädagogin Irene Metzger vom Adaptionshaus in Koblenz. Die Diskussion ist am 12. Dezember um 19 Uhr im Palais Walderdorff (VHS-Multifunktionsraum).Info: Kinderschutzbund, Telefon 0651/9911300, oder unter www.kinderschutzbund-trier.de. Spenden: Konto 132 282, Sparkasse Trier, Stichwort "Lichtblick".

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