Lichter zum Wohlfühlen

TRIER. Advent, Advent, viele Lichtlein brennen. In der Trierer City präsentiert sich die Weihnachtsbeleuchtung 2004 so üppig wie noch nie. Den Lichterglanz lassen sich Geschäftsleute rund 80 000 Euro kosten. Wer zur Solidargemeinschaft der Lichterketten-Sponsoren zählt, erkennt der Kunde am Glühbirnen-Emblem am Schaufenster oder der Ladentür.

Über "Monster" spricht Michael Wöffler ganz liebevoll. "Monster" nennen der 38-Jährige und die Mitarbeiter seiner Elektro-Installationsfirma die gewaltigen Beleuchtungs-Embleme, wie sie an beiden Anfängen der Fleischstraße hängen. Jeweils 500 Glühbirnen bilden den Namen der Einkaufsmeile; jedes "Monster" bringt gut 200 Kilogramm auf die Waage. Auf die Fleischstraßen-"Monster" ist Wöffler sehr stolz: "Eigenes Design und selbst gefertigt." Wie auch der komplette Rest der Weihnachtsbeleuchtung zwischen Hauptmarkt und Heuschreckbrunnen. 13 000 Euro hat sich die Interessengemeinschaft der Fleischstraßen-Geschäftsleute unter Leitung von Gerd Guillaume die neuen Lichterketten kosten lassen. "Die alten hatten mehr als 15 Jahre auf dem Buckel. Die Leitungen waren porös geworden", berichtet Wöffler. Jetzt sei der adventliche Lichterglanz bis mindestens ins übernächste Jahrzehnt gesichert. Hans-Peter Schlechtriemen, Chef der City-Initiative, vernimmt's mit Freude: "Das ist eine Investition in die Attraktivität und Zukunft der Einkaufsstadt Trier. Die Kunden gehen dort einkaufen, wo sie sich wohl fühlen." Ab diesem Jahr lockt Trier mit einem besonders hohen Wohlfühl-Faktor. Denn ebenfalls kräftig investiert haben mit Sponsoren-Hilfe die Gastronomen und Geschäftsleute vom Kornmarkt (Lichterschmuck für 11 000 Euro) sowie "Bastelstube"-Inhaber Peter Leyendecker, der die nördliche Saarstraße im finanziellen Alleingang illuminiert. Den Wert des Glühbirnenzaubers, den seine Firma sowie Mitbewerber Elektro Thomas in den vergangenen Wochen in den Einkaufsstraßen der City montiert haben, schätzt Wöffler auf "gut 100 000 Euro". Die Kosten für Strom, Wartung sowie Auf- und Abhängen dürften sich auf "über 80 000 Euro" belaufen, schätzt Albrecht Thul von der Interessengemeinschaft Brot-, Fahr-, Graben-, Palast- und Johann-Philipp-Straße. Fast ein Drittel der Summe fällt allein in deren Gebiet an. Die Zeche zahlen Geschäftsleute sowie einige Ärzte und Rechtsanwälte aus den jeweiligen Straßengemeinschaften, die jede für sich separat abrechnet. Bis 2001 hat die Stadt jährlich 10 000 Mark beigesteuert; heute gibt es aus dem Rathaus allenfalls Mini-Zuschüsse für Erstanschaffungen. Die Kornmarkt-Initiative unterstützte das Wirtschaftsdezernat mit 1000 Euro. "Wichtig ist die Symbolwirkung. Wir möchten damit unsere Wertschätzung für die unternehmerische Initiative bekunden", betont Gerhard Thesen vom Amt für Wirtschaftsförderung. Ebenfalls zu die Sponsoren zählen die Stadtwerke. Sie bezahlen die Aufkleber, die Händler, Gastronomen und Gewerbetreibende als Finanziers der Weihnachtsbeleuchtung kennzeichnet. "Trittbrettfahrer, die sich sich nicht beteligen und nur profitieren wollen, bekommen keinen Aufkleber" stellt Hans-Peter Schlechtriemen klar.

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