Liebe auf den ersten Blick

TRIER. (jj) Bei einem Fest im Jahr 1933 begegneten sich Ernst und Sophie Horsten zum ersten Mal. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine Liebe fürs Leben. Das Paar feierte nun seine Eiserne Hochzeit.

In der damals tschechoslowakischen Stadt Brünn, in der Ernst und Sophie lebten, wurde ein Fischerfest gefeiert. Es wurde getanzt, gesungen und gelacht. Wie viele andere junge Leute gingen auch Sophie und Ernst zu diesem Fest um in gemütlicher Runde ein wenig zu feiern und zu tanzen. "Ich war an diesem Tag noch nicht lange bei dem Fest, als ich plötzlich Sophie sah. Als ich ihr in die Augen schaute, da war es gleich um mich geschehen", erinnert sich der heute 88-jährige Ernst Horsten. "Auch Ernst ist mir sofort aufgefallen, da er seine Augen nicht von mir nehmen konnte. Und Gott sei Dank forderte er mich auch gleich zum Tanzen auf", ergänzt Sophie den Beginn ihrer Liebesgeschichte. An diesem Abend tanzten der Textilverkäufer und die Verkäuferin noch viel gemeinsam und verliebten sich heftig ineinander. Fünf Jahre später, am 25. Dezember 1938, gab sich das Paar in Brünn das Jawort. Zwischenzeitlich hatte Ernst eine Ausbildung zum Justizsekretär begonnen. Daher wurde er erst im Oktober 1942 nach Fürth zu einer Fernsprecheinheit eingezogen. Mit seiner Einheit verrichtete er unter anderem in Frankreich und Russland seinen Dienst, bis er 1943 verwundet wurde. Nach seiner Genesung wurde er bei der Wehrmachtsstreife eingesetzt und geriet 1945 in tschechische Kriegsgefangenschaft. Es gelang ihm jedoch, sich mit seiner Frau mit Hilfe falsch gestempelter Papiere nach Bayern abzusetzen.Über Umwegen an die Mosel

In den Wirren der Nachkriegszeit schlug sich die Familie 1945 über Aachen bis nach Basberg in der Eifel durch, wo Ernst eine Stelle bei einer Holzfabrik in Oberbettingen (Kreis Daun) fand. 1946 zog das Paar nach Waxweiler, da Ernst dort als Justizsekretär arbeiten konnte. Auf eigenen Wunsch wurde Ernst 1954 zum Amtsgericht nach Trier versetzt, und die Familie zog in ein eigenes Haus in der Heiligkreuzer Ostpreußenstraße. Seit Oktober 2002 lebt das Jubelpaar in der Seniorenresidenz "Am Zuckerberg". Zum Fest der Eisernen Hochzeit gratulierten die Tochter und der Sohn sowie die vier Enkel, die fünf Urenkel und alle Anverwandten und Freunde der Familie.

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