Liebe und Mord

TRIER. (red) Schwierigen Stoff führen die Schüler des Theaterprojekts der Trierer Waldorfschule in diesem Frühjahr auf: das Drama "Roberto Zucco".

"Es interessiert sich sowieso keiner für keinen!", heißt es drastisch in dem 1989 von dem französischen Autoren Bernard-Marie Koltès geschriebenen Werk. Es handelt von einem jungen Mann, Roberto Zucco, der in der Menge verschwinden möchte, um nicht aufzufallen. Auf der Suche nach echter Begegnung wird er, gefangen in seiner Individualität, zum mehrfachen Mörder. Immer wieder stößt er an Grenzen, die ihn aber auf seinem Weg nie lange aufhalten können. Große Darstellungskraft der Jugendlichen

Auch seine Umwelt ist auf der Suche. Da gibt es etwa die gelangweilte elegante Dame, die der Leere entkommen möchte, den melancholische Inspektor, der den Grund seiner Trauer nicht findet und die Gestalten des Rotlichtmilieus. Letztendlich geht es um Gefühle, um bedingungslose Liebe zwischen Eltern und Kindern, Männern und Frauen. Zu der Auswahl des Stoffes sagt Maria Doro Brandt, Leiterin des Theaterprojekts der Schule: "Es ist für die Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung, sich in diesem Alter einer so schwierigen, dichten Thematik zu stellen, zumal der Autor keine leichten Lösungen zur Hand hat." Trotz der komplexen Vorlage freut sich die Projektleiterin auf die Vorstellung: "Der Einsatz und die Darstellungskraft der Jugendlichen verstärken den Eindruck, die richtige Auswahl getroffen zu haben." Aufgeführt wird das Stück von Schülern der neunten, zehnten und elften Klasse am 24., 25. und 31. März sowie am 1. April jeweils um 20 Uhr im kleinen Saal der Tufa.

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