Liebeslieder und Sozialkritik

TRIER-NORD. Publikumsmagneten standen mit Dendemann, Panteón Rococó und I Wayne auf der Sommerbühne des Ex-Hauses. Die spielten allerdings vor weniger Zuschauern als erwartet, die aber umso begeisterter beim fünften Summer-Bashment-Festival feierten.

Das Wetter hätte nicht besser für ein Freiluftkonzert sein können. Doch die Veranstalter waren vor einigen Unbilden nicht gefeit. "Wir mussten um die Genehmigung für das Open-Air-Festival und die Existenz der Sommerbühne kämpfen", sagt Ex-Haus-Kulturmanager Martin Schümmelfeder. Denn die Sommerbühne, die seit 1994 besteht, stößt mit ihrer Beschallung im angrenzenden Wohngebiet und Freibad Trier-Nord nicht nur auf Begeisterung. Eine Zerreißprobe musste auch die gute Laune bestehen, mit der die ersten Zuschauer in freudiger Erwartung auf den Auftritt von Fitta Warri (Jamaika), Ras Richie (UK) und Nasop (Trier) in den Ex-Haus-Innenhof kamen. Mit einer Stunde Verspätung startete das Konzert. Allerdings anders als angekündigt mit der international besetzten Trierer Reggae-Band Chimezia, da der Roots-Sänger aus London kurzfristig absagte - Flieger verpasst. Die Stimmung ließen sich die Zuschauer indes nicht vermiesen, gingen vor die Bühne und unterstützten die Trierer Formation nach Kräften. Mix aus verschiedenen Musikstilen

Für schnellen Sprechgesang sorgte anschließend der Trierer Jay Mo, der sich auch von einer gesprungenen Platte nicht ausbremsen lies. Eine größere Fangemeinde versammelte der Hamburger Dendemann bereits um sich. Die Hände gingen hoch zu den humorvollen, wortspielverliebten Raps, die der MC, nun auf Solopfaden, mit luftigem Flow über die Beats legte. "Kein Platz im Tourbus", rappte er und auch der Platz im Ex-Haus-Hof wurde langsam kleiner. Die Tür zu einem dritten musikalischen Genre des Festivals öffneten die Compañeros der aus Mexiko-City stammenden Band Panteón Rococó. Neben dem Mix aus verschiedenen Musikstilen wie Rock, Punk, Salsa, Cumbia, Mariachi, Reggae und Ska vereinen sie in ihren Texten sozialkritische Themen über die Probleme der mexikanischen Gesellschaft, den Kampf für die Rechte der indianischen Urbevölkerung, aber auch Liebeslieder. Dabei geht der tanzbare, energiegeladene Sound in die Beine, so dass es einige schweißtreibende Tanzeinlagen gab. "Viva la revolución", hörte man laute Rufe.Reggae-Feeling mit I Wayne

Der Auftritt von Haupt-Act I Wayne stand bei Konzertbeginn noch in den Sternen, hatte der jamaikanische Reggae-Newcomer 2004 doch ebenfalls den Flieger zum Start seiner aktuellen Tour in Trier verpasst und war auf Umwegen auf Reisen. Doch der 24-jährige Rasta-Sänger mit der ungewöhnlichen weichen, seidigen Stimme sorgte schließlich doch mit leichter Verzögerung vor rund 300 Zuschauern für anständiges Reggae-Feeling und damit für schöne Sommerstimmung.

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