Lieder von Liebe, Land und Leuten

"Ich lebe jetzt!" war das Motto des Liederabends im Bürgerhaus Trier-Nord. Zu hören war ein wunderschöner Reigen poetischer Lieder, von Hannes Waders Klassiker "Leben einzeln und frei" über Songs von Rio Reiser, Konstantin Wecker und Georg Danzer.

 Einen kraftvoll-poetischen Liederabend bot das ChorWerk Trier-Nord unter der Leitung von Martin Folz. TV-Foto: Dorothe Quare-Odenthall

Einen kraftvoll-poetischen Liederabend bot das ChorWerk Trier-Nord unter der Leitung von Martin Folz. TV-Foto: Dorothe Quare-Odenthall

Trier-Nord. (QO) Vielstimmig und klanggewaltig legt das ChorWerk los: "Jetzt!" von Meinhard Ansohn, gefolgt von dem schönen Seemannslied "Über's Meer" von Rio Reiser. Das Publikum im gut besetzten Balkensaal des Bürgerhauses Trier-Nord ist beeindruckt. "Mittlerweile haben wir dreißig Mitglieder", sagt Dirigent Martin Folz. Fast alle stammen aus dem Viertel. Die Chormitglieder erheben keinen Anspruch auf Professionalität, der Chor hat mit Martin Folz jedoch einen hervorragenden Leiter. "Es soll den Leuten Freude machen", sagt er. Er lacht: "Die Arbeit an der Vorbereitung der Lieder war intensiv, aber nicht unmöglich." Oft vertonte er die Lieder neu, das ChorWerk präsentiert sie zweistimmig, manchmal gar drei- oder vierstimmig. Maimondmorgen und Nachtgestalten

Für Solistin Annegret Toh ist es eine Premiere: Ausdrucksstark und selbstbewusst präsentiert sie "Ich singe, weil ich ein Lied hab" von Konstantin Wecker. Lisa Jacobs singt im Duett mit "Woltähr" Walter Liederschmitt vom "Maimondmorgen" und als Solistin das wunderschöne "Nachtgestalten" von Dorle Schausbreitner, die im Publikum sitzt und die Sängerin strahlend mit Küsschen beglückwünscht. Es ist ein verträumt romantischer Abend - wenn auch mit kritischen Untertönen, die überhaupt nicht stören, sondern einfach dazugehören.Woltähr erzählt augenzwinkernd vom "Seegeheuer" in der Vollmondnacht, beklagt das Schicksal des Barden Troubadix und tritt einen musikalischen "Höhenflug" an. "Ich liebe es, diesem außerordentlichen Chor zuzuhören - der deutsche Lieder singt!", schwärmt Liederschmitt vom ChorWerk Trier-Nord.Protest, Umwelt und Frieden

"Wir pflegen ein gewisses Liedgut: Protest, Umwelt, Frieden", sagte Käthe Piro, die schon von Anfang an dabei ist. Auch die Bardensänger liebt sie ganz besonders. So präsentiert das "ChorWerk" melancholische Lieder von Hans Eckhard Wenzel, "Rauchzeichen" von Ape, Beck & Brinkmann" mit Tanja Collignon an der Trommel und "Das weiche Wasser" von den Bots. Seine heimliche Hymne aber ist ein Lied aus Carmina Burana in der Bearbeitung von Woltähr: das furiose "Trevir per dulzor".

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