Lust auf die Liste

Der Kreisverband der Jungen Union (JU) Trier wählt am Samstag einen neuen Vorstand. Außerdem will sich die CDU-Nachwuchsorganisation auf Kandidaten-Vorschläge zur Besetzung der Trierer CDU-Stadtratsliste für die Kommunalwahl 2009 einigen. Infrage kommen gleich mehrere JU-ler.

Trier. Hendrik Heisse, bisheriger Kreisvorsitzender der Jungen Union, tritt bei den Vorstandswahlen nicht mehr an. Weil er sich verstärkt seinem Studium gewidmet hatte und es innerhalb der JU Kritik an seiner Arbeit gab, hatte sein Stellvertreter Dirk Louy schon im Frühjahr viele Aufgaben übernommen. Der 32-Jährige promoviert derzeit im Fach Biogeografie und rechnet sich gute Chancen für die Wahl zum Kreisvorsitzenden aus: "Ich würde mich freuen, das Amt zu übernehmen, auch in der Jugendorganisation der CDU kann man viel anstoßen und bewegen."

Großes Interesse der "Alten" an der Wahl der "Jungen"



Ohne Gegenkandidat wird Louy, der auch Beisitzer im Kreisvorstand der Trierer CDU, stellvertretender CDU-Vorsitzender in Trier-Nord und Vorsitzender des JU-Arbeitskreises Umwelt- und Nachhaltigkeit ist, voraussichtlich nicht sein: Auch Jura-Student Benjamin Krajewski und Christina Haßelbach hatten im Vorfeld Interesse bekundet. Krajewski ist Beisitzer sowohl im JU-Vorstand als auch im CDU-Kreisvorstand, Vorsitzender der JU Trier-Mitte und des Arbeitskreises politische Bildung. Seine Lebensgefährtin Haßelbach studiert ebenfalls und ist stellvertretende Vorsitzende der JU Trier-Mitte. "Wer von beiden letztlich kandidiert, wird sich erst am Samstag zeigen", erklärt Heisse.

Die Wahl des JU-Vorsitz stößt auf großes Interesse: Der Vorsitzende der Trierer Christdemokraten und MdB Bernhard Kaster, sein Stellvertreter Udo Köhler und der Schweicher Landtagsabgeordnete Arnold Schmitt haben ihr Kommen angekündigt. "Ich freue mich sehr darüber, dass wir so eine lebendige Junge Union haben", erklärt Kaster. Dass er Einfluss nehme auf Kandidatennominierungen, weist er weit von sich. Dabei entscheidet sich am Samstag auch, wen die JU für die Liste zur Wahl des Trierer Stadtrats am 7. Juni 2009 vorschlägt. "Die CDU-Vereinigungen und -Stadtverbände reichen bis zum 31. Oktober Vorschläge ein", erklärt Kaster das Prozedere. Aus den Empfehlungen erstellt der Kreisvorstand dann eine Liste, über die beim Kreisparteitag am 13. Dezember abgestimmt wird. "Und dabei herrscht immer große Einigkeit", betont Kaster.

Fest steht, dass der CDU-Fraktionsvorsitzende Berti Adams wieder Listenplatz eins erhält (der TV berichtete). Doch wie viel "frischer Wind" soll durch neue Kandidaten in die Ratsfraktion kommen? "Ich setze auf eine Mischung aus bewährten, profilierten und neuen, hoffnungsvollen Kandidaten", kündigt Kaster an. Nach TV-Informationen wird der jetzige JU-Schatzmeister Jörg Reifenberg, der als Vertrauter Kasters gilt, von der bislang nicht im Stadtrat vertretenen CDU Trier-West als Ratskandidat vorgeschlagen.

Sollte Reifenberg am Samstag zusätzlich auch von der JU zum Stadtratskandidaten nominiert werden, dürfte ihm ein guter Listenplatz sicher sein.

Die CDU in Trier-Nord will nach TV-Informationen derweil ihren stellvertretenden Vorsitzenden Philipp Bett vorschlagen, der gleichzeitig stellvertretender JU-Vorsitzender ist. Bett soll außerdem als CDU-Kandidat bei der Ortsvorsteherwahl in Trier-Nord antreten und so auf die amtierende, aber gesundheitlich angeschlagene Gabriele Luz-y-Perez folgen.

Würden es mit Louy, Reifenberg und Bett gleich drei JU-ler unter die aussichtsreichen ersten 20 CDU-Stadtrats-Listenplätze schaffen, kämen tatsächlich frisches Blut, neue Ideen und Kompetenzen in die alternden Reihen der CDU-Stadträte - unter denen gleich mehrere sind, die sich in der letzten Wahlperiode nicht einmal zu Wort gemeldet haben.

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