Mörderische Intrige um die Macht

"Brot und Spiele" geht zwar erst am 15. bis 17. August über die Bühne, doch die Proben im Amphitheater laufen schon auf Hochtouren - inmitten von "Trash People", Schulklassen und Touristen.

 Eine mörderische Intrige: Wer gewinnt das Tauziehen um die schöne Galatea (Isabel Florido): Superbus Sinister (links, Thom Nowotny) oder Antigonos (Tim Olrik Stöneberg). Foto: privat

Eine mörderische Intrige: Wer gewinnt das Tauziehen um die schöne Galatea (Isabel Florido): Superbus Sinister (links, Thom Nowotny) oder Antigonos (Tim Olrik Stöneberg). Foto: privat

Trier. Schweißperlen sammeln sich auf der Stirn von Thom Nowotny. Inbrünstig schreit er durch das sonnendurchflutete Amphitheater, schließlich mimt er den Bösewicht Lanista Superbus Sinister beim "Brot und Spiele"-Stück "Schwert des Todes - Wasser des Lebens". Drohend kommt er daher, der Gladiatoren-Führer Lanista - im antiken Rom geächtet wie ein Zuhälter - denn er will in Trier an die Macht und schenkt dem Volk das Amphitheater. Doch geht da alles mit rechten Mitteln zu? In das Spiel aus Macht und Gier sind auch der Grieche Antigonos (Tim Olrik Stöneberg) und die schöne Galatea (Isabel Florido) verstrickt. "Eine mörderische Intrige wird da gesponnen", sagt Alexander Etzel-Ragusa geheimnisvoll. Der Autor und Regisseur hat sich die Geschichte, basierend auf einer Trierer Sage um 170 nach Christus, ausgedacht. Seit zwei Wochen laufen nun die Proben. "Es ist immer etwas Besonderes, unter freiem Himmel zu spielen", erklärt Klaus-Michael Nix (Flavius), das Urgestein bei "Brot und Spiele" und seit dem Beginn im Jahre 2002 dabei. Doch die Arbeit bringt auch Mühen mit sich: Geprobt wird bei allen Wetterlagen. "Die Sonne knallt uns regelmäßig auf den Kopf. Wir haben eigentlich immer Sonnenbrand", schildert Manfred-Paul Hänig (Mercatus) die Strapazen. Und auch sonst sind die Proben nicht einfach. Ständig passieren Schulgruppen und Touristen die antike Arena, auch, weil hier noch die berühmten "Trash People" stehen. "Kürzlich habe ich versucht, Niederländern zu erklären, was geröstete Schweine rüssel, eine Leckerei aus dem alten Rom, sind. Sie haben eher ungläubig geschaut", erzählt Hänig.Die Stimmung ist deswegen aber nicht schlecht, es wird gescherzt und gewitzelt. "Im Stück wird es trotz aller Dramatik natürlich auch ein bisschen humoristisch", verrät Etzel-Ragusa. Für diesen Part hat er den Komiker Jochen Kneifeld (bekannt als Heiner Knallinger) engagiert. Er fungiert im Stück als "Stadionsprecher" Cnallus Lingus und soll für die Lacher sorgen. Währenddessen liefern sich bei der Probe Antigones und Superbus Sinister ein Wortgefecht inmitten der "Trash People". "Ihr habt uns die Götter gestohlen", schimpft Antigonos, beobachtet von Galatea. Die Brünette dürfte dem Publikum vor allem aus der TV-Serie "Unter Uns" und einigen Kinofilmen bekannt sein. "Sie bringt eine große Bandbreite zwischen Tragik und Humor mit und hat mich schnell auf meiner Besetzungscouch überzeugt", sagt Etzel-Ragusa lachend. Er lässt keine Zweifel, dass sie an der Entscheidung, wer die Macht in Trier erhält, nicht unbeteiligt sein wird.Karten gibt es in den TV-Presse-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets.

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