Mörderischer Spaß garantiert

Einen mörderischen Spaß bereitete das Improvisationstheater "sponTat" seinem Publikum in der Tufa mit "Bei Zuruf: Mord". Aus Ideen der Zuschauer entwickelten vier Schauspielerinnen spontan ein (irr)witziges Kriminalstück.

Trier. Das schöne am Impro-Krimi des Theaters "sponTat" ist, dass man immer wieder hingehen kann, weil keine Vorstellung der anderen gleicht, und dass man immer wieder Spaß hat. Den garantieren ein Ideenpool in Publikumsgröße und aktuell vier Frauen, deren Humor einfach umwerfend ist: Hannah Swoboda, Karin Nossem, Karin Jostock und Indra Schaub. Ausgefeilte Mimik und Pantomime

Schon die Einstimmung des Publikums auf die Neuauflage von "Bei Zuruf: Mord" gerät mit "Duschübungen zur Muskelentspannung" und "Komplimenttraining zur Intimitätssteigerung" zur Gaudi und erreicht mühelos das Ziel, ihm jede Menge Vorschläge bezüglich der kriminotwendigen Zutaten zu entlocken. Daraus formt sich das Grundgerüst einer zu entwickelnden Geschichte: Die 85-jährige, Wellensittiche züchtende Pfarrhaushälterin Jacqueline Feist wird erwürgt und ausgestopft. Mit Hilfe der Indizien Haarfarbe, Karnevalsorden und Kuh aus Porzellan sowie der Pathologin Mayerhofer muss Kommissarin Edeltraut Zufall unter drei Verdächtigen die Mörderin überführen. Und jetzt wird es richtig lustig, denn die Schauspielerinnen, die je zwei Rollen spielen, formen aus den wenigen Vorgaben und mit Zubehör aus dem reichen Kostümfundus auf der Bühne geradezu kabarettreife Charaktere. Karin Jostock zum Beispiel gibt in der überzeichneten Figur eines naiven schwangeren Teenies zum Besten: "Ich bin halt katholisch erzogen und bemühe mich einfach der Norm zu entsprechen". Karin Nossem liefert eine Paradevorstellung als grantelnde Pfarrhaushälterin und dann die perfekte Persiflage einer raubeinigen Kommissarin. Hannah Swoboda, die die Truppe trainiert hat, karikiert glänzend eine alleinstehende Tierliebhaberin und Indra Schaub gibt - aufs schönste vulgär - eine Prostituierte. Ausgefeilte Mimik und Pantomime, dazu ein bisschen die Spannung fördernde Gitarrenbegeleitmusik von Tommy Kaup, mehr ist nicht nötig, um beste Unterhaltung zu erzeugen. Der Clou ist, dass auch das Publikum mitspielen darf, mal als Leichendouble, mal als Journalistenmeute in einer Pressekonferenz. Klar, dass der Fall nach einigen Turbulenzen und Lachkrämpfen seitens des Publikums gelöst wird. Aber der nächste ist schon in Aussicht!Am Freitag, 25. April, heißt es um 20 Uhr im kleinen Tufasaal erneut "Bei Zuruf: Mord".

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