Müllsündern auf den Spuren

An einigen Ecken im Stadtteil Mariahof steht der Sperrmüll lange vor dem Abholtermin auf der Straße. Ebenfalls ein Problem: illegale Entsorgung. Die Ortsvorsteher versuchen, des Problems Herr zu werden.

 Jutta Albrecht, Elisabeth Hill, Rainer Ferring und Maria Marx (von links) entdecken Sperrmüll-Abfälle, die Tage vor dem Abfuhrtermin abgelegt wurden.Foto: A.R.T.

Jutta Albrecht, Elisabeth Hill, Rainer Ferring und Maria Marx (von links) entdecken Sperrmüll-Abfälle, die Tage vor dem Abfuhrtermin abgelegt wurden.Foto: A.R.T.

Mariahof. (red) Der nächste Abfuhrtermin für Gelbe Säcke, Garten- und Sperrabfälle ist noch nicht gekommen, und dennoch liegen diese Abfälle lange vorher in vielen Straßen des Stadtteils "Auf Mariahof" - auf Bürgersteigen und öffentlichen Grünflächen. "Manchmal stehen die Säcke mit Rasen- und Heckenschnitt schon 14 Tage vor dem eigentlichen Termin hier", sagt Ortsvorsteherin Maria Marx. Sie hat es sich zusammen mit ihrer Stellvertreterin Jutta Albrecht zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung aufzuklären und auf die Miss-Stände hinzuweisen. Als Grundlage werden seit Wochen regelmäßige Kartierungen der "Müllecken" vorgenommen. Vor allem an Waldränden werden regelmäßig Gartenabfälle entsorgt. Oftmals sprechen die beiden Frauen die Verursacher an. "Wir wollen im Gespräch mit den Anwohnern möglichst unbürokratische Lösungen finden", erläutert Jutta Albrecht. Manchmal fehlt es schlichtweg an jeglicher Information wie bei fünf Studierenden, die bei ihrem Auszug rund fünf Kubikmeter Inventar von Schränken und Matratzen bis hin zu Badeschlappen, Kaffeekannen und einem noch weitgehend vollen Kasten Bier auf einer benachbarten Wiese deponierten. Dass nur sperrige Abfälle zum Sperrabfall zählen, darüber hatten sie nicht nachgedacht, und wer die Abfälle abholen sollte, bereitete ihnen ebenfalls wenig Kopfzerbrechen. "Kinder sprangen auf den Sofas zwischen dem herumliegenden Glas herum", stellte Jutta Albrecht fest und recherchierte, woher die Abfälle kamen. So anonym wie oft angenommen, ist ein Stadtteil wie Mariahof nicht. Hinweise auf die Verursacher kamen schnell und genau. Daraufhin räumten die Studierenden den Abfallberg innerhalb kürzester Zeit weg. Oftmals sind auch sprachliche Barrieren der Grund für das falsche Entsorgen. Für solche Fälle und insbesondere für Hausverwalter bietet der Zweckverband A.R.T. unter www.art-trier.de eine Kurzinformation in Deutsch, Polnisch, Russisch und Französisch an.500 Euro Bußgeld für illegale Entsorgung

"Illegale Abfallablagerungen können teuer werden", sagt Rainer Ferring vom Bauverwaltungsamt der Stadt Trier während eines gemeinsamen Ortstermins, an dem neben Marx und Albrecht auch Elisabeth Hill vom Zweckverband A.R.T. teilnahm. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld und mit den Kosten für eine Sonderentsorgung rechnen. "Im jüngsten Fall war das ein Bußgeld von knapp 500 Euro für die schnelle, aber widerrechtliche Entsorgung unter einer Autobahnbrücke in der Nähe von Ruwer, wobei darin die Entsorgungskosten noch nicht enthalten sind", berichtet Ferring. "Ähnliches gilt im Übrigen auch für Gartenabfälle, die am Waldrand neben dem Panoramarundweg abgekippt werden", fügt er hinzu. "Jeder Pflanzenkenner weiß, dass die natürliche Vegetation dadurch unterdrückt wird. Auf den überdüngten Standorten siedeln wenig anschauliche Brennnesselkulturen an."Dabei genügt ein Anruf am Abfall-Telefon der A.R.T., so Marx. "Bei größeren Schneidemaßnahmen oder vor Umzügen ist es sinnvoll, sich frühzeitig um einen Abholtermin zu kümmern." Die Abfälle dürften frühestens am Abend vorher hingestellt werden. Bis dahin müssen sie auf dem eigenen Grundstück gelagert werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort