"Machen sie das Beste draus"

OSBURG. Besuch vom Trierer CDU-Direktkandidaten Bernhard Kaster erhielten zwei mittelständische Unternehmen in Osburg. Solche Betriebsbesichtigungen sind fester Bestandteil im "Wahltournee-Programm" des 47-jährigen Bundestagsabgeordneten. An diesem Tag schaute Kaster außerdem bei einem Gastronomiebetrieb und bei verschiedenen Projekten vorbei.

Kaster und seine Begleiter sind an diesem Morgen keine Überraschungsgäste im Osburger Gewerbegebiet - man ist angemeldet. Ortsbürgermeister Werner Mergens hat die Gruppe hierher geleitet. Der FWG-Mann verhehlt nicht den Stolz über die positive Entwicklung, die seine Gemeinde in den vergangenen Jahren erfahren hat. Doch nun steht für den Kandidaten Kaster die Station dieses Tages auf dem Programm: Die Fensterbaufirma Peters GmbH, wo Inhaber Andreas Peters den Gast bereits erwartet. Der junge Osburger Unternehmer muss seinen Betrieb nicht verstecken. Schon das äußere Ambiente beeindruckt die Gäste - und zur Begrüßung gibt es ein Lob an den Hausherrn. Doch ganz den Himmel voller Geigen lässt Betriebschef Peters dann doch nicht. Er klagt über die zahlreichen Fährnisse, die ihm und seiner Firma das Leben heute schwer machen. Er beginnt mit der konjunkturellen Situation allgemein, bedauert das geänderte Konsumverhalten, ärgert sich über die ausufernde Bürokratie und schließt mit den Abgabelasten. "Wer etwa gibt heute noch ein individuell gefertigtes Stück in Auftrag", sagt Peters, wobei im gleichen Atemzug der Name zweier bekannter Konfektionsmöbel-Riesen fällt. Der Kandidat Kaster hört zu und pflichtet dem Gesprächspartner im Wesentlichen bei. Er hört diese und ähnliche Klagen nicht zum ersten Mal. Besuche bei der mittelständischen Wirtschaft gehörten zu seinem regelmäßigen Programm, sagt er, und dies auch außerhalb von Wahlkampfzeiten. Er kenne die Nöte des deutschen Mittelstandes "leider nur zu gut". In Deutschland müsse auf vielen Ebenen ein grundlegendes Umdenken beginnen. Dann spricht nochmals Peters, der Mann der Praxis: "In der Politik wird viel zu viel über selbstverständliche Dinge diskutiert, die eigentlich von selber laufen müssten." Bei einem kleinen Abschlussimbiss ist die Stimmung locker, und Ortsbürgermeister Mergens bittet um eine kurze Abwandlung des Besuchsprogramms: Zu gerne möchte er dem Kandidaten sein Vorzeigeprojekt "Ausgleichsflächen am Rande des Osburger Forstes" präsentieren. Kaster willigt ein, wohl wissend, dass an diesem Tag noch ein "dichtes" Programm auf ihn wartet. Doch zunächst führt der Weg zum Fahrzeugbauer Peki, ebenfalls im Osburger Gewerbegebiet. Dort empfängt Geschäftsführer und Gesellschafter Jürgen Nichts die Besucher und freut sich, "dass sich auch die Politik für den Betrieb interessiert". Ein gerne gesehener Gast im Betrieb

Über Konjunkturprobleme klagt der Unternehmer nicht, die dreirädrigen Verkaufswagen auf italienischem Fahrgestell werden gerade in Serie montiert und man exportiert bis nach Südamerika. Fast 30 Auszubildende habe Peki, so Nichts, doch erschreckend sei die Gleichgültigkeit, die Eltern heute der Ausbildung ihrer Kinder entgegenbrächten. Und erschreckend sei auch die Bürokratie, sie binde und unterdrücke die Kreativität. Der Kandidat Kaster vernimmt es und verspricht Abhilfe für den Fall eines Wahlsieges. "Wenn sie es schaffen, machen sie das Beste draus", ruft der Unternehmer dem Politiker hinterher, der dem nächsten Termin im Mertesdorfer Hotel Weis entgegenstrebt. Bernhard Kasters aufwändigste Wahlkampfveranstaltung spielte sich auf der Mosel ab: Gestern Abend legte die Princesse Marie-Astrid mit 220 Gästen zur Veranstaltung "Region in einem Boot" ab.

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