Mal mehr, mal weniger Busse

TRIER. Neues Jahr, neuer Fahrplan: Stadtbus-Fahrgäste müssen sich umgewöhnen. Ab 8. Januar kommen Änderungen auf sie zu; darunter auch durchaus positive.

Als der Stadtwerke-Verkehrsbetrieb am 15. Dezember 2002 radikale Änderungen in seinem Fahrplan vornahm, erfüllte er harte Sparvorgaben. Diesmal, so versichert Verkehrsbetriebs-Direktor Frank Birkhäuer, laufe es auf ein Nullsummen-Spiel hinaus: "Unterm Strich erzielen wir keine Einsparungen. Was wir an einigen Linien wegnehmen, schlagen wir anderen zu." (Einzelheiten siehe unten). Was der Laie als Änderung bezeichnet, heißt im Fachjargon "Anpassung". Birkhäuer: "Wir passen unser Angebot der Kunden-Nachfrage an." Die hat der Verkehrsbetrieb per Fahrgast-Zählungen ermittelt. Igel-Schauinsland wird Sternbus-freie Zone

Die Reaktionen darauf bekommen die Kunden teilweise schon jetzt zu spüren: Auf der Linie 3 von der City zur Uni und umgekehrt setzt der Verkehrsbetrieb in Zeiten des größten Studenten-Andrangs Zusatzbusse ein; auf den Linien 6 und 16 fahren verstärkt Gelenkzüge (55 Sitzplätze) statt Solo-Bussen (35), um nicht mehr, wie zu Semesterbeginn geschehen, wartende Fahrgäste an Haltestellen mangels Platz stehen lassen zu müssen. Umdenken müssen Stadtbus-Kunden vor allem in Irsch. Dorthin fährt die 3 künftig nicht mehr; ersatzweise verlängert die Linie 4 stündlich ihre Route von der Uni bis nach Irsch und Irscher Mühle. "Weniger Bus" gibt es ins Igeler Neubaugebiet Schauinsland (ab 8. Januar Sternbus-freie Zone); stattdessen legen die Stadtwerke in Richtung Sauertal nach, wo sich laut Birkhäuer "die Fahrgastzahlen sehr erfreulich entwickeln". Auch Ruwer-Dorheck und das Ehrang-Pfalzeler Hafengebiet steuern die Stadtbusse mangels Kunden-"Masse" seltener an. Den neuen Ladenöffnungszeiten soll das künftige Beförderungs-Angebot ebenfalls Rechnung tragen: An Samstagen fahren die Sternbusse künftig bis 18 Uhr (bisher bis 16 Uhr) im 15-Minuten-Takt. Neu an der Linien-Nummerierung: Von Trier nach Pluwig geht es ab 8. Januar nicht mehr mit der 86, sondern mit der 87. Die Stadtwerke verlängern "zwecks Kapazitätenausweitung" die Route der in Quint startenden 87 (Gelenkbus) über den Hauptbahnhof hinaus bis ins Ruwertal; im Gegenzug fährt die 86 (Solobus) nur noch auf der Strecke Waldrach-Hauptbahnhof und zurück. Schlecht für Landkreis-Bewohner: Im Spät- und Wochenend-Nachtverkehr schränken die Stadtwerke ihr Sternbus-Angebot drastisch ein. Normalerweise treten neue Busfahrpläne zeitgleich mit denen der Deutschen Bahn in Kraft; in diesem Jahr wäre das der 14. Dezember. Doch diesem "für uns und unsere Kunden völlig unpraktikablen Termin" widersetzen sich die Stadtwerke, Müller-Kylltal und die Moselbahn. Deren Umstellungstag ist Donnerstag, 8. Januar, der erste Schultag nach den Weihnachtsferien. Die Rhein-Mosel-Verkehrsbetriebe (RMV) stellen am 14. Dezember um. Für Schüler ändert sich nichts. Für Bahnreisende zunächst auch nicht: Wer per Zug nach Trier kommt, hat zu den gewohnten Zeiten seinen Bus-Anschluss auf dem Bahnhofsvorplatz, dem zentralen An- und Abfahrtsort der Sternbusse. Das Haltbarkeitsdatum des künftigen Fahrplans verfällt voraussichtlich Ende 2004 oder Anfang 2005. Und dann, so orakelt Birkhäuer, dürfte es zu tiefgreifenden "Anpassungen" kommen. Zum Beispiel auf der Linie 8: "In Richtung Quint haben wir viele Fahrgäste verloren. Das müssen wir etwas tun." Das neue Fahrplanbuch ist voraussichtlich ab 2. Januar erhältlich.

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