Malteser reisten mit Dias durchs Bistum

TRIER. In den 50er- und 60erJahren bauten sie den Sanitätsdienst des Malteser Hilfsdienstes (MHD) in der Region auf. Dafür wurden 26 Malteser mit der Jubiläumsmedaille des Malteser Ritterordens aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des MHD in Deutschland geehrt.

"Wir haben nur mit einer Schreibmaschine und einem Diaprojektor begonnen", erinnert sich Christa Mettlach an die Anfangsjahre der Malteser in Trier. Die Privatsekretärin von Reichsgraf von Kesselstadt übernahm 1957 - als ihr "Chef" der erste Diözesanleiter des neu gegründeten MHD wurde - ehrenamtlich die Geschäftsführung des MHDs im Bistum Trier.Erster Einsatz bei der Heilig-Rock-Wallfahrt

Mit einer Diaserie über die Malteser reiste sie mit dem Reichsgrafen und einem Arzt durchs Bistum. "An einem Abend mussten wir mit einer Fähre die Mosel überqueren, weil auf der anderen Seite die Menschen auf unseren Vortag warteten. Doch es war Hochwasser, und die Fähre konnte nicht fahren. Auf das Drängen des Grafen brachte uns der Fährmann dann doch mit einem kleinen Boot über die Mosel. Da hatte ich ganz schön Angst", erzählt sie. Eigentlich sollten die Malteser im Falle einer Katastrophe im Zeitalter des Kalten Krieges einsatzbereit sein. Doch ihr Können mussten die neuen Sanitätshelfer bei dem katholischen Großereignis in Deutschland der Heilig-Rock-Wallfahrt 1959 in Trier unter Beweis stellen. "Auf dem Domfreihof hatten wir mit 20 Kilo schweren Geräten eine große Funkanlage aufgebaut. Das war zur damaligen Zeit eine aufregende Sache", erinnert sich Karl Heinz Schwenkow an die Heilig-Rock-Wallfahrt. Als 16-jähriger Pfadfinder kam er zu den Maltesern. "Mit Blaulicht im Krankenwagen durch die Stadt zu jagen, das war für uns Jungs eben noch ein Erlebnis." Die neue Funktechnik reizte den späteren Radio- und Fernsehtechniker ganz besonders und er baute bis 1965 die erste Fernmeldegruppe der Stadt Trier auf. Die Ärzte Herbert Roth und Klaus Ganster betreuten in diesen Aufbaujahren unter anderem die Lehrgänge der Malteser. Die Sanitätsdienste bei den großen Messen im Trierer Dom und bei den Heilig-Rock-Tagen wurden von den Schwesterhelferinnen der Malteser übernommen. Hildegard Bamberg baute 1962 in Trier die Schwesternhelferinnen-Gruppe auf und leitete die Gruppe bis 1969. "In einer Gemeinschaft der Malteser zu sein und das Aufleuchten in den Augen derjenigen zu sehen, denen man geholfen hat", nennt die Schwesternhelferin Paulette Söhngen einen ihrer Beweggründe.Mit Jubiläumsmedaille geehrt

Mit der Jubiläumsmedaille geehrt: Christa Mettlach (kam zum MHD 1957), Herbert Roth (1957), Karl Heinz Schwenkow (1959), Hildegard Bamberg (1960), Klaus Ganster (1969), Christel Marchand (seit 1967 bei den Schwesternhelferinnen), Erika Kreil (1969), Christa Junk (1974), Brigitte Orth (1975), Änne Müller (1976), Hanne Reifenberg (1976), Alice Thiel (1984), Helga Recht-Gerdes (1985), Gabriele Luz-y-Perez (1987), Renate Schmitt (1987), Paulette Söhngen (1987), Margarete Klein (1987), Theresia Müller (1989), Maria Bröring (1991), Elvira Lehnert (1994), Christiane Schneiders (2000), Franziska Meyer-Heck (2000), Manuela Trierweiler (1992), Valentin Albert Klein (1974), Valentin Klein (1997).

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