"Manchmal reichen fünf Leute"

TRIER. (gsb) Vor fünf Jahren wurde in Trier der Verein Lokale Agenda 21 Trier gegründet. Anlass für Vorstand und Geschäftsführung, ein positives Resümee mit selbstkritischen Untertönen zu ziehen und Zukunftsprojekte aufzuzeigen.

Kritische Randnotizen gaben Vorsitzender Hans Harwardt, die ehemalige Vorsitzende Begona Hermann, stellvertretender Vorsitzender Heinz Schwind und Geschäftsführerin Charlotte Kleinwächter. Die für kommunale Agenda-Prozesse eher selten gewählte Vereinsform habe sich bewährt. Demnach verfügt der Verein über ein ausgedehntes Netzwerk unterschiedlicher Einrichtungen. Als erfolgreiches Beispiel der Agenda-Arbeit nannte der Verein neben einer Vielzahl von Projekten die Kornmarkt-Gestaltung. In der Zukunft will der Verein die Bürgerbeteiligung verstärkt ausbauen. Auch die Kontakte zu Stadtvorstand und Verwaltung sollen intensiviert werden. So in einer Kooperation mit dem Grünflächenamt, um eine Bürgerbeteiligung zum Thema "Grün in der Stadt" zu organisieren. Mit seinen bewusstseinsbildenden Maßnahmen zur Nachhaltigkeit ist der Verein zufrieden und verweist beispielsweise auf das derzeitige Projekt "Zukunftsdiplom für Kinder". Dafür verbucht er in einer Zwischenbilanz einen "vollen Erfolg" - viele Veranstalter werden im nächsten Jahr ihre Angebote fortsetzen. Auch hinsichtlich der Bürgerbeteiligung zieht der Verein eine gute Bilanz, wenngleich nicht alle Veranstaltungen gut besucht sind. "Es kommt nicht auf die Besuchermenge an, manchmal reichen auch nur fünf Leute, die etwas tun wollen", meine Charlotte Kleinwächter. Der Verein wolle sich mit anderen Veranstaltern von alternativen politischen Themen zukünftig mehr abstimmen und gemeinsame Konzepte entwickeln. Dennoch räumte der Verein ein, noch nicht richtig ins Bewusstsein der Leute gedrungen zu sein. "Es ist uns noch nicht gelungen, uns als Dienstleister in der methodischen Betreuung von Projekten bekannt zu machen", meinte Hermann. Das biete der Verein beispielsweise in der Begleitung der Stadtteilrahmenplanung. Die Lokale Agenda Trier wird mit 60 000 Euro pro Jahr von der Stadt bezuschusst und ist auf Drittmittel angewiesen. Daher bemüht sich der Verein, zukünftig mit umliegenden Gebietskörperschaften zusammen zu arbeiten. Ein weiteres Projekt, unterstützt vom Umweltministerium und der Stiftung Natur und Umwelt, ist die Zertifizierungsmaßnahme von Schulen, die ein Nachhaltigkeits-Audit erwerben können. Im Jahr 1992 hatten 180 Staatschefs ein globales Handlungsprogramm verabschiedet - die Agenda 21. Darin wurden unter anderem die Kommunen weltweit aufgefordert, die Nachhaltigkeitsstrategie vor Ort zu erstellen und umzusetzen. Nachhaltig heißt, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu gefährden. In Trier ging aus der Initiative Zukunftsfähiges Trier (IZT) die Lokale Agenda 21 Trier hervor.

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